In der Weite der Steppenlandschaft liegt die Frans Indongo Lodge. Sie ist eines der wenigen Unternehmen im namibischen Tourismus, das einem schwarzen Namibier gehört. Als Kind armer Eltern begann er seine erfolgsgekrönte Laufbahn als Laufjunge, Arbeiter in einer Fischfabrik, Backsteinformer von Hand, Hemdennäher auf einer mühsam ersparten Nähmaschine und arbeitete sich nach und nach in die Dollar Erfolgszahlen hoch. Heute mit 72 Jahren hat er unterschiedlichste lukrative Unternehmen und beschäftigt ca. 1400 Mitarbeiter. Alle Hochachtung! Die Lodge liegt auf etwa 23000 ha(!) großem Land, ist geschmackvoll mit traditionellen Gebrauchsgegenständen der ‚Ovambo’ (Stamm im nördl. Namibia) dekoriert und wie ein Kral angelegt, jedoch weitläufiger und grüner mit schönem Garten. In diesem Stil erwarten uns übrigens auch weitere tolle Unterkünfte, und die meisten besitzen einen Swimmingpool(!) im wasserarmen Namibia. Ein Bad ersparen wir uns im momentanen Winter allerdings bei 11-15 Grad Wassertemperatur. Von einer großzügigen Terrasse hat man einen schönen Blick in die weite Ebene. Die Küche ist in allen Quartieren sehr gut, entweder köstliches Büffet oder tolles 3-Gänge-Menü und immer sehr hübsch dekoriert. Mancher Restaurantkoch bei uns würde staunen.
 
Mit Landrover fahren wir spät nachmittags 2 Stunden durchs riesige Farmgelände, um die ersten Wildtiere zu beobachten: Oryx-Antilope, Kudu, Weißschwanzgnu, Riesentrappe, Zebramanguste, Breitmaulnashorn, Weißhalsgeier. Wir erleben den ersten traumhaften Sonnenuntergang. Ich finde, in Afrika sind sie am schönsten. Zum Abschluss laufen uns noch weiße Blessböcke, Impalas und Springböcke über den Weg. Gibt es da noch eine Steigerung im Etosha-Nationalpark?? Ich bin gespannt! Dass wir Nashörner gesehen haben, war wahnsinniges Glück, und es ist auch beim einzigen Mal geblieben!
10 km südlich des Nationalparks liegt unser Etosha-Safari-Camp für 2 Nächte. Zwei ganze Tage haben wir Zeit, die Tierwelt zu entdecken. Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang ist das Südtor für Besucher geöffnet. Spannungsgeladen starten wir den ersten „Pfannenbesuch“. In der Mitte des Parks liegt die große, weiße, salzverkrustete „Pfanne“ mit rund 4800 qkm bleierner Ödnis! Man sagt, die Begegnung mit Tieren im 22.270 qkm großen Park bleibt Glückssache, immerhin einer Fläche so groß wie das Land Hessen. Das Wild wandert zwischen mehr als vierzig Süßwasser-Stellen und faszinierendem Biotop. Das eingezäunte Rest Camp Okaukuejo innerhalb des Parks erreichen wir nach 20 km. In diesen Enklaven kann man in recht teuren Unterkünften wohnen und hat natürlich den Vorteil, abends an den erleuchteten Wasserlöchern der Tierschau sicher hinter einer Mauer beizuwohnen, wenn sie durstig aus der Buschsavanne nähertreten.