Auch hier kamen wir rasch weiter und fuhren bald auf südafrikanischem Boden durch dunkle, enge Berge, während Erwin uns die Geschichte Südafrikas erzählte, die ich hier nicht weitergeben kann und möchte, weil sie den Rahmen eines Reiseberichtes total sprengen würde.

Bis hier waren wir heute schon 570 km gefahren, und wieder wandelte sich die Landschaft. Die Berge verschwanden, und die Gegend wurde sanft und wellig und weitflächig. Erwin stellte uns das Programm für die nächsten Tage vor: Kapstadt und Umgebung, ein absoluter Höhepunkt dieser Reise!

Dann fuhren wir über einen Hügel und hatten einen überwältigenden Ausblick: 25 km schnurgerader Teerstraße lagen vor uns. Wie am Lineal gezogen lag der Weg vor uns, rechts und links gesäumt von seltsamen Büschen, die wie Heidekraut aussahen. Nun waren wir im Namaqualand, von dem ich schon soviel gehört hatte, weil hier viele meiner Fettpflanzen zu Hause sind.

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Nun sahen wir auch die ersten Kupferbergwerke, deren Zentrum das Städtchen Springbok ist, unserem heutigen Übernachtungsplatz. Die ersten Townships tauchten auf, das sind die Viertel der Schwarzen, die hier in den Bergwerken arbeiten und zum Teil illegal als Gastarbeiter ins Land kamen. Sie hausen in Wellblechhütten und armseligen Buden, überall lag Müll herum, was allerdings bei den Schwarzen nichts Besonderes ist, wie wir während der Reise immer wieder feststellten. Sie haben einfach ein total anderes Verständnis und eine völlig andere Mentalität als wir. Vergleiche ziehen kann man nur bedingt, und ich denke, man fährt am besten, wenn man die Andersartigkeit akzeptiert und nicht versucht, ständig unsere Maßstäbe anzusetzen. Ob das die einzig seligmachenden sind, ist ja auch zu bezweifeln.

Wir kamen in Springbok an, das seinen Namen den Zehntausenden von Springböcken verdankt, die es hier einmal gab, bevor die Menschen kamen und die Kupferbergwerke bauten und die Springböcke in die Pfanne wandern ließen.

Unser Campingplatz war schön sauber. Hier entdeckten wir zum ersten Mal getrennte Toiletten für Schwarze und Weiße und nahmen das mit sehr gemischten Gefühlen zur Kenntnis.