Wir fuhren weiter zum Mburo Lake National Park. Der Himmel war überall blau, nur in Richtung des Nationalparks hingen dicke, blaugraue Gewitterwolken. Wir bogen von der Asphaltstraße auf einen Feldweg, welcher durch Subsistenzwirtschaftflächen mit bäuerlichen kleinen Betrieben und herumlaufenden Kindern führte, ein.

Wir passierten das Gate des Nationalparks. Im Park grasten illegal Rinderherden. Akim erzählte, dass man gegen diese Rinderherden nichts machen konnte, da sie der Armee gehörten.

Wir sahen unsere ersten Zebras und Impala-Antilopen sowie Wasserböcke und ein Warzenschwein im Buschland. Es begann zu regnen, und die für heute geplante Bootsfahrt wurde auf den nächsten Tag verschoben. Wir kamen im Mantana Luxury Camp an. Es goss mittlerweile in Strömen. Das Camp war die interessanteste Unterkunft der Reise, wobei das „Luxury“ nicht wörtlich zu nehmen ist.

Es waren große, längliche Zelte auf breiten Holzstegen, die weit im Busch verstreut waren und durch ein Wegenetz miteinander verbunden waren.

Diese Zelte hatten vorne eine mit einer Plane überdachte Veranda. Das Innere der Zelte bestand aus vier kleinen, durch Plastikplanen mit Reisverschlüssen separierte Räume.

Der erste größte Raum hinter dem Eingang enthielt zwei Betten.

Dahinter war der Waschraum mit einem kleinen Waschbecken und zwei großen Flaschen, eine für kaltes und eine für warmes Wasser. Wenn man sich die Hände waschen wollte, musste man das Wasser aus den Flaschen darüber gießen. Das verbrauchte Wasser lief in einen Eimer, der unter dem Waschbecken stand. Die Toilette, die sich links dahinter befand, war natürlich ohne Spülung; man musste Sand hineinschaufeln.

Rechts war die Dusche, sehr klein. Daran angeschlossen war eine große, außen am Zelt hängende Plastiktonne. Diese würde zu gewünschter Uhrzeit vom sehr freundlichen Personal mit über dem Lagerfeuer erhitztem Duschwasser gefüllt.

Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, und wir liefen etwas über das Gelände. Zum Teil verließen wir es auch, denn es gab ja keine Löwen und Elefanten hier. Wir gingen an Zebraherden vorbei, sahen Erdferkelbaue, Grüne Meerkatzen und Warzenschweine. Von der Veranda der Kurnatowskis sichteten wir mit dem Fernglas Kuhantilopen, Büffel, und Geier.

Zwischen den Zelten liefen Wasserböcke herum.

Am Abend aßen wir sehr leckeren Fisch auf einer großen, freien Terrasse, von Grillengezirp und Nachtvogelschreien umgeben. Auf dem Weg zum Zelt im Dunkeln rannte ich fast in eine kleine Warzenschweinherde.

Im Zelt befanden sich direkt neben dem Bett in der Zeltwand Fliegengitter, so dass man praktisch mit Blick in den geräuschvollen afrikanischen Busch einschlafen konnte.