Guhonda verhielt sich nun so, als ob nichts gewesen wäre, und richtete sich auf, um an besonders leckere Pflanzenteile zu kommen. Diese zog er mit seinen haarigen Armen zu sich herunter. Man konnte den Dampf seines Atems sehen in der kühlen Morgenluft.

Davor saß ein Gorillaweibchen, welches mit seinen Augenbrauen sehr menschlich aussah. Es stand auf und lief auf uns zu. Wir machten ihr Platz, und sie lief nicht mehr als zehn Zentimeter an uns vorbei. Plötzlich hielt Guhonda inne und wirkte wieder sehr angespannt.

Francis sagte, dass er sic auf die Brust schlagen möchte, und warnte uns, bloß nicht wegzulaufen. Aber Guhonda entschied sich anders und lief von uns weg, nicht ohne noch einmal Francis scharf anzusehen. Er setzt sich in das Gebüsch mitten auf die Lichtung.

Wir gingen etwas näher an ihn heran, als ein Weibchen auftauchte, uns mit großen Braunen Augen betrachtete und sich zielstrebig auf uns zubewegte. Francis erzählte, dass dieses Tier gerne Touristen anfasst, und wir mussten, um keine Krankheiten wie Erkältungen auf sie zu übertragen, zurückweichen. Sie verlor schnell Interesse, setzte sich hin und fraß.

Hinter uns raschelte es, und ein weiteres Gorillaweibchen mit Baby kam. Es wollte zwischen uns durch zu Guhonda. Wir machten ihr nur zu gerne Platz, um nicht wieder den Zorn des Herrn auf uns zu lenken.

Francis räumte nun die Vegetation beiseite, damit wir Guhonda und seine Familie besser sehen konnten. Dabei kam er ihm etwas zu nah, was ihm ein drohendes hechelndes Husten in seine Richtung einbrachte. Dabei erhob er sich und fixierte den Guide. Das Husten klang fast wie Hundegebell. Nun war es punkt zehn Uhr, und die Gorilla- Gruppe begann ihre so genannte Social Hour, in der sie ruhten und miteinander spielten. Guhonda begann, einzunicken, und eines der Babies nahm eine rote Blume ins Maul und spielte damit. Das sah sehr drollig aus. Dann ging es ins Gebüsch, und man hörte ein trauriges Winseln.

Das andere Baby versuchte, die Mutter zu wecken, welche jedoch schlafen wollte. Leider war nun die Stunde um, und wir nahmen Abschied. Francis führte uns wieder denselben Weg zurück aus dem Wald über die Felder ins Dorf. Unterwegs erzählte Francis immer wieder von der bedrohlichen Begegnung mit Guhonda.

Im Dorf warteten auch schon Kurt und Martin seit zehn Minuten auf uns. Man gab uns die Zertifikate, dann stiegen wir in unseren Wagen. Akim wollte nun schnell nach Uganda zurück, da ihm Ruanda, wahrscheinlich aufgrund des Krieges, nicht gefiel. Wir nahmen Francis mit, der in Ruhengeri ausstieg.