Kleine etwa 6jährige Jungs, die unter ständigem Rufen Chai feilbieten, Fahrradrikschas, die geschickt ihre Passagiere durch die engen Gassen manövrieren, ein Eierverkäufer, der circa 10 Paletten waghalsig auf sein Fahrrad befestigt hat und diese durch das Gewühl jongliert, Bettler, die ihre dürren Arme ausstrecken und um Almosen bitten. Wir schlendern vorbei an Ständen mit Obst und Gemüse, lassen uns einen frischen Saft pressen und sehen Ratten in den Straßenrinnen. Angeekelt vom Anblick des vielen Schmutzes lassen wir uns im nächsten Augenblick vom Duft eines Räucherstäbchens verzaubern. Das ist Indien – ein Wechselbad der Gefühle, ein Auf und Ab, letztendlich gewinnt aber doch immer der Charme des Landes die Oberhand.

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Wir genießen das indische Essen, bei dem umfangreichen Angebot an vegetarischen Gerichten verzichten wir sehr gerne auf Fleisch, das mit Fliegen übersät ohne Kühlkette in der Sonne hängend am Markt auf potentielle Kunden wartet. Indisch Essen bedeutet ein einmaliges Geschmackserlebnis, ein Potpourri an Gewürzen und Kräutern verfeinert die aufwändigen Speisen. Eine feine Schärfe, die aber nie lange anhält unterstreicht den Geschmack und wieder bestätigt sich für mich meine Aussage: „Indisch essen macht glücklich!“
 

Die Strecke in Richtung Delhi stellt höchste Anforderungen an Harry – zwar sind wir indischen Verkehr gewohnt, hier im Bundesstaat Punjab erscheint er aber um vieles heftiger und aggressiver. Die Regeln haben wir schon vor Jahren gelernt, zum besseren Verständnis seien sie hier angeführt:
 

Der Vordere hat Vorrang, wer überholt, muss hupen. Dies hat zur Folge, dass eigentlich jeder hupt. Der Größere hat Vorrang, woraus sich in etwa folgende Hierarchie ergibt: Elefanten, Kühe, LKWs und Busse, wir, Autos, Motorräder, Fahrräder und zu allerletzt da ja am Schwächsten, die Fußgänger.