Anders als erwartet sind die Frauen stark geschminkt und das Kopftuch rutscht angeblich jedes Jahr einen Zentimeter höher. Angesichts dessen lockern Julia und ich sofort unsere Kopftücher. Natürlich gibt es auch unzählige Frauen, die vollständig verschleiert mit dem Tschador erscheinen.
 

In Tabriz werden wir herzlich willkommen geheißen, überall tönt es: ‚Welcome’ und der Gipfel der Herzlichkeit ist, als wir während voller Fahrt auf der Autobahn von einem Pärchen ein Stofftier überreicht bekommen. Unser kleiner Talisman heißt ab sofort ‚Irani’.

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Schlafstellen suchen wir in der Regel an beleuchteten Plätzen oder vor Hotels. Die Straßen sind gut und der Sprit lächerlich billig, Für einen vollen Tank bezahlen wir sage und schreibe nur 0,60 € (in Worten: sechzig Cent!!!)
 
 (Beim Nachhausefahren werden wir noch 380 Liter über die Grenze „schmuggeln“, in einer Werkstätte entdecken wir einen alten Tank, den wir kurzerhand aufs Autodach hieven und mit Sprit befüllen. Angesichts der Dieselpreise in Europa ist uns bei der Rückfahrt kein Gefäß zu klein um es zu befüllen und so werden nach und nach alle erdenklichen Kanister, Kübel und Flaschen mit Treibstoff betankt.)

Nach Zanjan wollen wir Teheran umfahren, verpassen (wen wundert’s) die richtige Abfahrt und stecken alsbald im tiefsten Verkehr. Es wird immer enger und enger, auf der 6spurigen Straße wird jeder Zentimeter schamlos genützt, um im heillosen Chaos voranzukommen. Die Beschilderung ist quasi nicht vorhanden und die Erklärungen in Farsi sind für uns, die wir gerade mal vier Sätze gelernt haben, nicht zu entziffern, wir können die Schnörkel, Würstchen und Pünktchen noch nicht unterscheiden. Ein Engel in Form eines verständnisvollen Mopedfahrers erscheint, er fährt uns etwa 20 Kilometer vor und wir sind erleichtert und dankbar und wieder auf dem richtigen Weg nach Isfahan.