Nach Einbruch der Nacht unternehme ich alleine eine Nachtwanderung auf dem Lintang Trail, soweit die Bohlenstege reichen. Die Stimmen, besonders der verschiedenen Frösche sind beeindruckend. Entdecke aber nur einen kräftig trällernden Baumfrosch, der sich durch meine Taschenlampenbeleuchtung aus 20 cm Abstand in seinem Gesang nicht im geringsten unterbrechen läßt. Die verschiedenen Fledermäuse fliegen mir bei ihrer Insektenjagd fast die Taschenlampe aus der Hand, da das Licht natürlich Beute anlockt. Leuchtkäfer, die hier oft so zahlreich rumhängen, dass die Bäume wie unter Weihnachtsbeleuchtung anmuten, sehe ich nur 2 und von den phosphoreszierenden Skorpionen ist trotz intensiver Suche nichts zu entdecken. Vielleicht bin ich auch zu früh unterwegs. Nach dem leckeren Abendessen (Selbstbedienung), bei dem die Makaken zum Glück schon schlafen, geht es auch für mich ins Bett zwischen Bergen von nassen und muffigen Kleidungsstücken.
Am nächsten Morgen zeigt mir ein junges Paar aus München eine weitere Grubenotter ganz in der Nähe, die ihm bei einer gestrigen Nachtexkursion gezeigt wurde. Etwas später zeigt uns dann Mohemij keine 50 Meter weiter ein herrlich lindgrün gefärbtes Exemplar. Grubenottern scheinen hier keine Rarität zu sein. Überall wühlen noch die urtümlichen Bartschweine um die Hütten, die sehr zutraulich, aber wenigstens nicht aggressiv sind. Besonders die Keiler sehen sehr beeindruckend aus.

 

Foto: Richie Brummer Motiv: Bartschwein-Keiler