Die Nacht endet mit erneutem Extremregen und der gesamte Hotelgarten steht unter Wasser. Natürlich fällt das geplante Birdwatching aus. Die Touristen sind alle auf, nur die Guides pennen weiter. Um 9 Uhr geht es mit dem Bus zurück nach Kathmandu. Kurz vor Barathpur tut sich der Himmel auf und erstmals ist ein Teil des Anapurna-Massivs als gewaltige weiße Wand zu sehen. Dann geht es wieder der abenteuerlichen Straße folgend in die Berge. Immer wieder Staus durch Unfälle. In der Zeitung können wir morgen lesen, dass ein Bus in den Fluß gestürzt ist; 30 Tote, einige Weggespülte werden noch gesucht. Brauchen 8 Std. bis in die Hauptstadt. Die Beendigung des Müllarbeiterstreiks hat sich leider auf die Aussenbezirke noch nicht ausgewirkt. Mit einem Taxi lassen wir uns zum M. Mandala-Hotel bringen, wo Rolf schon in Sorge wegen der Verkehrsnachrichten im Eingang auf uns wartet. Am Abend treffen wir uns in einer New Orleans genannten gemütlichen Kneipe, wo wir uns mit dem Kaffee-Experten Otto Bertram aus Hamburg mit Frau und einem weiteren Paar zum Essen treffen. Rolf hat mit Otto einiges wegen Bishows Kaffeeproduktion zu bereden. Inzwischen setzt heftigster Monsunregen ein, dass der Ober das kleine freie Stück zu unserem Tisch in Regenbekleidung überwindet. Innerhalb weniger Minuten stehen 30 cm Wasser in den Straßen. Polizisten und Rikschafahrer tanzen. André eilt zum Hotel, um die Kamera zu holen und es gelingen ihm einmalige Nachtaufnahmen. Dankenwerter Weise zahlt Otto die gesamte Zeche und Rolf bringt die Hamburger zum Taxi. Dann platschen wir durch teils knietiefes Wasser zum Hotel zurück. Rolf und André haben inzwischen wenigstens einen Schirm, bevor wir vollkommen durchnäßt um 23 Uhr zurück sind. Und es schüttet ohne Unterlass.
Bei anfangs noch leichtem Regen schlendern wir anderntags durch die Stadt, machen Besorgungen und besuchen kleine Hindutempel. Um einen wurde ein kleines Teehäuschen gebaut, in dem wir ein Glas trinken. Ein größerer ist Singhasarthabahu geweit und reich verziert. In der angegliederten Schule ist gerade Pause und alle Kinder wollen von André fotografiert werden. Während André und Rolf kurz ein Klassenzimmer besuchen, lausche ich einigen Frauen bei einer Lehrstunde auf alten, zu kurbelnden Instrumenten. Dann suchen wir mit dem Taxi den heiligen Fluß Bagmati Nadi auf, wo sich der Leichenverbrennungsplatz Pashupatinath der Hindugläubigen befindet. Rolf zeigt seinen Presseausweis, aber wir haben keinen mit.