Nach einer guten halben Stunde setzt unser Pilot zu einer perfekten Landung an, nur wenige hundert Meter von unserem Startplatz ent-fernt. Mit vereinten Kräften wird anschließend der Ballon zusammengefaltet und verladen und natürlich darf zum Schluß das obligatorische Gruppenfoto nicht fehlen.

Kurz nach 08:00 Uhr morgens verabschieden wir uns; während die anderen Gäste nach Cairns zurückgebracht werden, fahren wir nach Mareeba zurück, um dort zu frühstücken und unsere Reise dann an-schließend fortzusetzen.

Auf dem Weg weiter Richtung Süden durchfahren wir die hügelige und anmutige Hochlandschaft der Tablelands. Obstplantagen, Felder, Wiesen und Weiden säumen unseren Weg, es grünt überall und die Farmen am Wegesrand erwecken den Eindruck, das hier die Welt noch in Ordnung ist. Atherton ist der schmucke Hauptort der Table-lands-Region, wirkt auf uns aber eher etwas verschlafen, naja es ist ja auch noch recht früh und außerdem Sonntagmorgen.

Leichter Nieselregen hat jetzt wieder eingesetzt, doch unserer Stim-mung tut dies keinen Abbruch, wir genießen die Fahrt und erreichen bald darauf die Zufahrtsstraße zu einem der schönsten Wasserfälle dieser Region. Offenbar sind wir die einzigen Touristen an diesem Morgen, denn der Parkplatz ist leer. Ein schmaler, 100 m langer Fußweg führt über einige Stufen durch tropfnasses Pflanzendickicht, wir scheuchen ein paar wilde Truthähne auf und erreichen einen Aussichtsplatz, von dem aus der Millaa Millaa Fall sehr schön zu sehen ist. Rund 70 m stürzen die Wassermassen in einer Breite von ca. 10 Metern über eine Felskante hinab und ergießen sich in einen einladenden Badepool. Dichtes Grün von tropischen Pflanzen umwuchert den Felskessel, bunte Blumen, Lianen und Flechten sowie bis zu 5 m hohe Farne wachsen rundherum und bieten ein Gesamtpanorama, das einzigartig ist und zum Verweilen einläd. Sogar der Nieselregel passt dazu.

{{g_ads}}

Auf einer Informationstafel sehen wir, dass es sogar eine offizielle Route der Wasserfälle, den sog. Waterfall Circuit gibt, der die schönsten Wasserfälle der Region, die Millaa Millaa, Elinjaa, Zillie und Mungalli Falls sowie einige weitere kleinere Fälle miteinander verbindet.

Wir kehren zurück auf den Savannah Way, der hier noch die Bezeichnung Kennedy Hwy trägt und besuchen hinter Palmerston die Millstream Falls im gleichnamigen National Park. Dieser Wasserfall gilt als einer der breitesten Fälle bei einer Höhe von ca. 15 m. Mittlerweile hat sich in diesem Bereich das Landschaftsbild deutlich verändert. Der National Park besteht aus überwiegend trockenem Buschland mit Eukalyptus-Wäldern. Die tropische Vegetation ist komplett zurückgetreten und der Regen hat sich verabschiedet.

Wir haben den Gulf Savannah District erreicht, der unserer Route den Namen gegeben hat. Rechts und links der Straße wächst nur noch niedriges Buschwerk, hin und wieder zeugen schwarze Flächen und verkohlte Baumstämme davon, das es vor kurzem noch gebrannt ha-ben muß, was uns jedoch nicht weiter beunruhigt, da die meisten Buschbrände in Australien gezielt gelegt werden, um den Busch niedrig zu halten und Großbrände zu vermeiden. Wir sehen die ersten Kängurus, allerdings nur als tote, überfahrene Kadaver am Straßen-rand.