In Jakarta konnte ich nicht von Bord, weil der dortige Hafenagent behauptete das Schiff hätte keinen Passagier an Bord. Er wollte wohl Papierkram sparen, denn ich hatte kein Visum für Indonesien. Ich hatte auf ein „Visum on Arrival“ für 10 US$ spekuliert. War ihm wohl zu viel Arbeit. Der Kapitän bat mich ich sollte keinem Zoll-Beamten über den Weg laufen. Im Gebiet um Indonesien mussten nach Sonnenuntergang alle Außentüren verschlossen sein. Wir fuhren statt Ecospeed mit 16 Knoten Höchstgeschwindigkeit mit 19 Knoten. Warum? Vorsichtsmaßnahmen gegen Piraten! Nächster Stopp war Fremantle, der Seehafen von Perth. Hier setzte ich das erste Mal in meinem Leben meine Füße auf australischen Boden. Nachdem ich dem Pförtner meinen neuen Bordpass zeigte und er mich auf der Passagierliste fand, konnte ich passieren. Fremantle ist eine kleine Stadt und ich ging zu Fuß hin. Tauschte US$ in Aussie$ und kaufte die typischen Souvenirs. Fremantle hat einen fantastischen Strand an dem ich den ganzen Nachmittag verbrachte. Lichtschutzfaktor 20 war nicht genug. Einheimische gehen mit einem Ganzkörperbadeanzug ins Wasser. Wegen der Sonnenstrahlen und der Würfelquallen. Die ich nicht gesehen habe. Känguruhs habe ich auch keine gesehen.
 
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Das ist aber bei einer Seereise, wie ich hörte, nicht weiter tragisch. Es muss sie aber geben denn die Trucks, mit drei Anhängern, die ich sah, hatten nicht nur Kuhfänger sondern die Windschutzscheiben waren ebenfalls vergittert. Endlich wieder auf dem Wasser gib’s nach Melbourne. Schon von weitem sah ich die Umrisse der Skyline im Nebel. Das war ein außergewöhnlicher Anblick. Je näher wir kamen umso klarer wurde das Bild. Ich stand ganz vorne am Bug, zusammen mit der Mannschaft die sich auf das Vertäuen am Kai vorbereitete. Mit ausgestreckten Armen kommt hier "Titanic-Feeling" auf. Auf dem Vorschiff trägt jeder Helm. Denn um auf das Vorschiff zu kommen muss man einen langen Gang unter den Containern entlang. Und hier könnte etwas herunterfallen. Deshalb Helmpflicht. Schon von weitem sah man das Pilotboot mit dem Lotsen auf uns zukommen. Der Pilot kommt durch eine Luke in der Bordwand und auf einer Strickleiter an Bord. Er bringt das Schiff in den Hafen und auch wieder heraus. Aber nicht mich. Hier kam ich nicht aus den Hafen heraus weil sie keine Passagierliste hatten. Nachdem ich mich über eine Stunde mit den freundlichen Hafenpförtnern unterhalten, australische Kekse von berühmtesten deutschen Discouter gegessen und Tee getrunken hatte kam der Hafenagent und ich konnte gehen. In Melbourne habe ich mir die Stadt von der Panoramaplattform des höchsten Gebäudes (Rialto-Tower) aus angesehen. Mein Eindruck? Wow! Im nächsten Leben werde ich Vogel, denn die haben einen fantastischen Ausblick. In Sydney kamen wir nicht in den Hafen weil kein Liegeplatz frei war. 12 Stunden driften. Hier das gleiche Spiel. Keine Passagierliste. Nach dem dritten Anlauf und mit einer Kopie der Passagierliste konnte ich endlich Sydney erobern. Das war für mich die wichtigste Stadt auf meiner Reise und ich verlor Zeit mit Bürokratie. Aber wir blieben über Nacht in Sydney. Als ich in der Seemann’ s Mission ankam war es schon 16:30 Uhr. Die Aussichtsplattform hatte schon geschlossen. Also entschloss ich mich die berühmte Sydneyer Oper zu suchen. Mit einem Stadtplan war das ganz leicht. In der Oper war ich nicht aber außen davor. Und jetzt kann ich sagen ich war an der Oper in Sydney. Von der Oper aus ist auch die Hafenbrücke zu sehen.