Am Gletscher angekommen schleppen wir unser gesamtes Gepäck, einschließlich der Räder, einen sehr steilen Abhang hinunter, um ganz nah am Wasser zu sein. Ruhig schwimmen ein paar Eisberge auf der Lagune, der Gletscher spiegelt sich im Wasser. In der Nacht ist es ganz still, nicht einmal der Wind ist zu hören. Es ist so unbeschreiblich schön.
 
 
 
14. August – Eisberg in Sicht

Am nächsten Morgen herrscht hier unten an der Lagune immer noch Windstille. Das Wasser liegt spiegelglatt, die gestrigen Eisberge sind über Nacht geschmolzen.

 

Das Waschen wird zur Kältetherapie. Mein Geplansche zerstört die Wasseroberfläche und lässt das Spiegelbild in sanften Wellen zerlaufen.
Durch die kleine Furt geht es zurück auf die Ringstraße. Sie ist im Süden Islands fast durchgängig geteert, und so kommen wir gut voran. Zu unserer rechten Seite liegt der Gletscher, zur linken das Meer. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel herunter und lässt mich alle vorangegangenen Regentage vergessen. Ein paar Kilometer weiter halten wir an der Lagune Jökulsárlon. Auch sie gehört zum Gletscher Vatnajökull. Wunderschöne Eisberge schwimmen auf dem Wasser. Ebenso ein Motorboot, das uns Touristen dann auch gleich zu den Eisbergen schippert. Die schwarze Färbung im Eis sind Ascheablagerungen vergangener Vulkanausbrüche. Und je blauer das Eis, desto älter ist es. Die Eiskristalle verändern sich durch den auf ihnen lastenden Druck neuer Eisschichten und rufen so die Blaufärbung hervor.
Während der Fahrt auf der Lagune ist es windig und kalt geworden. Dunkle Regenwolken sind aufgezogen, die ich vor lauter Fotografieren kaum bemerkt habe. Wieder an Land ziehen wir sofort unsere Regenkleidung an. Keine Minute zu früh, dann setzt strömender Regen ein, der uns bis in den Schlaf hinein begleitet.