Die meisten wollten schließlich doch noch mal zum Angeln gehen. Was daran so toll ist, habe ich bis heute nicht begriffen, aber es gibt da echte Fans mit einer unglaublichen Ausdauer. Als der erste Trupp schon längst weg war, machten die restlichen und ich uns auch auf den Weg zu dem beschriebenen Flußlauf, den wir auch fanden. Dort standen Ragnar und Svankvit und hatten bereits etliche große Lachsforellen gefangen. Da auch sie als Isländer auf dieser Tour zum ersten Mal im Leben angelten, kriegten sie einen richtigen Koller und konnten kaum noch aufhören. Ihre Beute war aber auch wirklich beachtlich. Ich blieb bei den beiden und sah zu. Schließlich fanden wir drei kleine Singschwanküken, die sich sogar auf die Hand nehmen ließen. Sie kennen ja Menschen nicht und habe daher keine Scheu. Kurz danach fanden wir zwei winzige Seeschwalbenküken im Moosnest auf dem Boden, deren Eltern aufgeregt über unseren Köpfen flogen und Angst um ihre Jungen hatten. Wir haben uns dezent zurückgezogen. Da ich keine Lust hatte, immer weiter um den See herumzulaufen mit meinen dicken Stiefeln, wollte ich langsam wieder Richtung Hütte zurücklaufen.

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Ich war zwar allein, aber ganz sicher, den Weg problemlos zu finden. Das war allerdings ein Irrtum, wie ich bald feststellte, als ich plötzlich in einem Sumpf stand, der vorher nicht dagewesen war. Ich lief erst in die eine, dann in die andere Richtung und bekam langsam Panik, weil alles gleich aussah und ich keinerlei Orientierung mehr hatte. Niemand war zu sehen, überall Seen und das gleiche Bild. Schließlich peilte ich den entferntesten See an in der Hoffnung, daß dies der See sein möge, an dem die anderen angelten. Endlich sah ich in der Ferne die leuchtendrote Regenjacke von Abi. Selten habe ich mich so gefreut, einen Menschen zu sehen und war sehr erleichtert.