So nach und nach kamen alle Angler mit fetter Beute heim zur Hütte. Und wir hatten ordentlich Hunger. Es gab heute aber keinen Fisch, sondern ein typisch isländisches Gericht: süßen Kartoffelbrei mit einer dicken Schafswurst. Bei der Wurst mußte ich mich unheimlich überwinden, weil sie eben doch stark "hammelte", aber der Kartoffelbrei war genießbar, wenn auch ungewohnt. Den Rest davon haben die Pferde mit Wonne vertilgt.

Nach dem Essen war ich ziemlich faul und spülte freiwillig, während die anderen zur Quelle gingen, um die Fische auszunehmen, was ich nicht verlockend fand. Später saßen wir alle zusammen bei Studentenfutter, Keksen und Tee und erzählten. Ragnar, der Isländer, rauchte Pfeife, während ich die einzige Raucherin war, und so teilten wir uns den Aschenbecher, ein entfremdetes Plastikteil von irgendetwas. Und Ragnar sagte zu dem Aschenbecher sowas wie Aschback.

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Da dieses Wort mich an Arschbacke erinnerte, konnte ich mir das gut merken. In Wirklichkeit heißt Aschenbecher auf Isländisch etwas anders, es spricht sich zumindest so: Öschkobakki!

Schließlich waren wir um 1.30 Uhr nachts trotz Helligkeit müde und verkrochen uns wieder in die Schlafsäcke.

Am nächsten Morgen gegen 6.00 Uhr stank und qualmte der Ölofen mächtig, weil der Wind heute von der anderen Seite her blies. So standen wir auf und husteten herum. Nach dem Frühstück ritten wir bei klarem, aber kaltem Wetter in Richtung Gletscher Eiriksjökull und Langjökull. Da mein Isabellfarbener heute etwas geschont werden sollte, weil er als Neuling noch nicht soviel Kondition hatte wie die anderen, bekam ich einen kräftigen Fuchs. Wir hatten wieder ein Mordstempo drauf und ich wies vergeblich darauf hin, dann wenigstens etwas mehr Abstand von Pferd zu Pferd zu halten in diesem unebenen Gelände, aber keiner schien zu hören.