Wir fuhren also weiter die Küste entlang Richtung Norden, hielten ab und zu, um noch einige Fahrgäste aufzunehmen oder um Post aus- oder einzuladen, denn der Bus war gleichzeitig Postbus.

Überall sahen wir viele Seevögel, vor allem Möwen, die hoch oben in den zerklüfteten Bergen brüten.

Nach etwa fünfstündiger Fahrt durch dunkle Berge, weitgezogene, unebene Täler und Grünflächen und vorbei an zerklüfteten Lavafeldern, erreichten wir Laugarbakki. Wir hatten unter den Mitfahrenden keine weiteren, offensichtlichen Reiter mehr ausfindig machen können, doch als wir ausstiegen, gesellte sich noch ein Pärchen dazu, das auch zu unserer Gruppe gehören sollte. Es waren Schweden, Asa und ihr Freund Jan.

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Unser Führer, Begleiter und Helfer für die kommenden Tage war Arinbjörn, den wir Abi nannten. Er wartete schon auf uns. Abi war ein großer, breitschultriger Mann Mitte Dreissig, rotblond, strahlend-blauäugig und eine Mischung aus Wikinger, Robin Hood und Student. Er sprach sehr gut Deutsch und redete mich gleich mit meinem Vornamen an, was mich einigermaßen verwunderte, woher er wissen konnte, wer ich war. Wir fuhren auf Schotterpiste etwa 20 Minuten und kamen dann zu seinem Hof, in dem wir gemütliche Zimmer vorfanden. In diesem Haus war Abi geboren worden, seine Eltern hatten sich unweit davon inzwischen ein neues Haus gebaut, so daß Abi nun sein Elternhaus zu einer Sommerpension für Reiter eingerichtet hatte.