… ich will im Laufe des Tages dann zunächst nur in den nahegelegenen Konsum an der Straße entlang, vielleicht etwas zum Mittag essen erstehen … doch dann ist die Winterluft so wunderbar milde, die fast nicht befahrene Dorfstraße so friedlich und der Winterfrieden unterwegs so schön, dass ich in den Ort hinunter weiterlaufe … die wenigen anderen Touristen sind auf den in der Ferne sichtbaren Ski-Abfahrt-Berghängen unterwegs; ich kann ein weiteres Mal Frieden, Stille, Ruhe erleben und genießen … ganz für mich, ohne andere Geräusche, Stimmen oder äußere Einflüsse an diesem Wintersonnentag teilhaben … Frieden in den Gedanken, den Wahrnehmungen, den Vorhaben … ich stelle wieder einmal fest, wie wichtig solch unbeeinflusste Ruhemomente fern jeglicher anderer zwischenmenschlicher Interaktion sind; Momente, in denen man bei sich selbst ist…
 
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 … und ich habe mich einer weiteren Leidenschaft hingegeben: Mitbringsel für die Anderen zu kaufen; kleine Überraschungen für sie zu entdecken und nicht widerstehen zu können … ich liebe diese kleinen Momente des Entdeckens, Auswählens, der Vorfreude auf das spätere Auspacken und Wiederentdecken zu Hause, des sich dann daran Erfreuens…
 
… später, zurück in der Pension, ergänze ich meine Urlaubsnotizen und beginne ein neues Erinnerungsbüchlein. Dies wird begleitet von den Gedanken, das neue Gedanken- und Erinnerungsnotizbücher zwei Dinge in sich bergen: Zum einen die noch unbeschriebenen Blätter; das darin enthaltende Versprechen und die Erwartung, auf das was noch kommt und die Seiten füllen wird; zum anderen beinhalten diese Seiten noch keine Erinnerungen, noch nichts Nachlesenswertes …
 
… den Abend verbringen wir – wie bei jedem unserer Aufenthalte hier einmal wöchentlich – in der örtlichen Pizzeria, wo es mir erstmals gefällt. Bei allen anderen, vorhergegangenen Aufenthalten war es voller Menschen darin, zu laut, zu ungemütlich … außerhalb dieser Touristen“hoch“zeiten birgt dieses Restaurant heute jedoch ein Ambiente zum Wohlfühlen und Verweilen … endlich wissen wir auch, wie der so oft getrunkene, zu Hause sogar nachgeahmte Heidelbeerschnaps mitsamt Früchten „cucoridkovica“ auf slowakisch ausgesprochen wird: das „c“ immer als „sch“ aussprechen und das Wort dann einfach über die Zunge rollen lassen (das klingt hoffentlich beim späteren Nachlesen immer noch logisch) … natürlich animiert uns dies, uns an frühere slowakische Sprechversuche zu erinnern, von denen jedoch nur „wewritschka kusche schischku“ (so die Lautsprache) übriggeblieben ist … dies ergibt übersetzt den irrsinnig wichtigen Satz „Das Eichhörnchen frisst Eicheln“ und führt uns weiter in unseren Erinnerungen einige Jahre zurück, als wir in einer anderen Pension förmlich mit selbstgemachten und zugegebenermaßen sehr leckeren Pfannkuchen „Schischki“ gemästet wurden und zu feige waren, der auf ihre Pfannkuchen so stolzen Wirtin unser „Satt sein“ mitzuteilen, woraufhin wir zwei Tage lang weitere "Schischki" serviert bekamen…