Von Bären, Bisons und Klapperschlangen

Mit dem Fahrrad 10 000 km in die Nationalparks der USA

 

Schon lange hatten wir den Traum gehegt, eine längere Radreise zu unternehmen – ein­fach mal eine Auszeit nehmen und ohne Zeitdruck reisen zu können. Und nach fast zwei Jahren intensiver Vorbereitung standen wir endlich vor seiner Erfüllung:

Zunächst gab es allerdings so einiges zu erledigen und auch so manche kleinere Hürde zu meistern, was unsere Vorfreude auf unser ganz persönliches "großes Abenteuer" kaum schmälerte – eher noch vergrößerte. Zuerst stellten wir unsere Route anhand von den ACA (Adventure Cycling Association) Radkarten zusammen, die wir uns aus den USA bestellt hatten; die entsprechende Literatur entnahmen wir dem Loneley Planet, den wir auf unserer Reise keinesfalls hätten missen wollten. Als nach etlichen Wochenenden der intensiven Planung und mancher Diskussion die Route endlich stand, stellte sich auch schon das nächste Problem, das auf den ersten Blick gar keins war, sich aber schnell als solches entpuppte: "Was nehmen wir alles mit?" Oder besser: "Was nehmen wir nicht mit?". Neben den obligatorischen Ausrüstungs­gegenständen wie Fahrrad, Zelt, Isomatten, Campingkocher, wetterfeste Kleidung, Fotoausrüstung usw. ging es vor allem um die kleinen Dinge von denen man kaum glaubt, wieviele sich ansammeln: vom Dosenöffner bis zum Feuerzeug kam alles ein ums andere mal auf den Prüfstand. Die Prozedur war dabei immer die gleiche; zunächst alles anhand der unzähligen Checklisten aus Literatur und Internet sammeln und ausbreiten. Dann alles packen, wiegen, wieder auspacken und aussortieren – immer und immer wieder, bis wir mit dem Ergebnis zwar nicht zufrieden waren aber leben konnten. Denn uns war durchaus bewusst, dass jedes Gramm, das man (un)nötig mitschleppt, auf einer solchen an den Kräften zehren wird, doch erschien uns so manches als unverzichtbar, das wir rückschauend wohl nicht noch einmal mitnehmen würden.