Von Los Angeles an bekamen wir endlich den lange ersehnten Sonnenschein und die Temperaturen begannen stetig zu steigen. In der Wüste von Südostkalifornien und Arizona erreichten die Temperaturen mit 48° C den Klimax der Reise und alleine der Transport der benötigten Wasserrationen per Rad wurde zur Schwerstarbeit für uns. Hier änderten wir unsere Richtung und radelten in den Norden, vorbei an Phoenix, bis wir in der neunten Woche unserer Tour, an Karins 48. Geburtstag, den Grand Canyon N.P., einen der wunder­baren Höhepunkte unserer Reiseroute, erreichten. Von hier ab reihten sich die Nationalparks wie Perlen auf einer Kette in nördlicher Richtung aneinander: vom Bryce Canyon nach Zion, über die Arches, Mesa Verde ins Death Valley, den Joshua Tree bis zum Monument Valley; alle standen sie auf dem geplanten Programm, jeder auf seine eigene Art besonders und einzigartig, und alle haben wir auch besucht.

Mittlerweile im siebten Bundesstaat angekommen, wir waren fast 7°000 km gefahren und etliche Pässe, einige höher als 4°000 m, schon überwunden, hatten wir kurz vor dem Flaggschiff der amerikanischen Nationalparks, dem Yellowstone, unsere erste gefährliche Begegnung mit einer Klapperschlange. Am heißen Straßenrand liegend, fauchte sie heftig und streckte bedrohlich ihren Schwanz klappernd in die Höhe, sodass wir sprichwörtlich in die Pedale traten um Reißaus zu nehmen.