Schließlich mußten wir zum Flughafen aufbrechen. Dann großer Abschied, und dann verlor sich alles im Flugzeug, weil unsere Plätze verstreut waren. Nach zehnstündigem, zermürbendem Rückflug nach Frankfurt, landeten wir bei Sonnenschein, was mich sofort versöhnte.

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Es blühte und grünte überall, und dann freute ich mich doch auf zu Hause, wo mich der Garten mit 700 blühenden Tulpen und Narzissen empfing.

Dies war meine bis dahin absolut schönste Reise, die sich mir unauslöschlich eingeprägt hat. Amerika, ich komme wieder!

 

 

 

Wir überquerten mal wieder den Colorado und kamen gleichzeitig zur Grenze von Kalifornien. Durch die Bewässerung durch den Colorado war die Wüste plötzlich zu Ende und wich einem fruchtbaren, grünen Land. Welch inzwischen ungewohnter Anblick das doch war! Hier wuchsen Palmen und schaukelten ihre Köpfe im Wind. Aber wir waren wohl durch so eine Art Oase gefahren, denn kurz danach hatte uns die Wüste wieder, und die Temperaturen im Bus stiegen auf 35. So fuhren wir direkt zu unserem Campingplatz, weil der einen Swimmingpool zu bieten hatte, der uns jetzt mehr reizte als das Joshua Tree Nationalmonument, das wir uns am nächsten Tag ansehen wollten. Kaum waren wir ausgestiegen, waren die ersten schon im Pool unter Palmen. Für unsere Körper waren diese extremen Temperaturunterschiede innerhalb so weniger Stunden sicher nicht ideal, aber wir haben es gut weggesteckt.

Wir fuhren dann lange Zeit am Oak Creek Canyon entlang, der erst so nach und nach seine wahre Schönheit zeigte. Je mehr wir in niedrigere Höhenlagen kamen, desto frühlingshafter wurde es auch. In Sedona, das im Wildweststil mit Saloons usw. erbaut wurde, blüten die Forsythien und der Flieder.

Weiter ging es zu Montezumas Castle, einem in den Felsen gebauten Haus der Anasazi-Indianer. Dieses Montezuma Castle ist eines der schönsten Pueblos, die es noch gibt. Und hier wurde es auch warm, und unsere Knochen tauten langsam wieder auf. Dann fuhren wir durch die wilde, ursprüngliche Landschaft Arizonas, und ich war unheimich guter Laune. Den Weg, den wir nun einschlugen, ist vorher noch kein Rotelbus gefahren, also wieder eine Jungfernroute. So kamen wir nach Jerome, einem kleinen, verträumten, schmuddeligen Örtchen hoch oben am Berg. Hier in den Bergen wurden große Kupfervorkommen abgebaut, dadurch entstand auch dieses Städtchen. Als kein Kupfer mehr zu holen war, wanderten die Leute ab. In den letzten 20 Jahren siedelten sich hier Künstler, Träumer, Aussteiger und andere Individualisten an. Wir bummelten die Straße auf und ab, tranken Kaffee und ließen den eigenartigen Zauber dieses Örtchens auf uns wirken. Dann fuhren wir wieder auf 2.200 m hinauf, um auf der anderen Seite in Serpentinen wieder hinab zu fahren nach Prescott, der früheren Hauptstadt Arizonas. Wir kamen ins Prescott-Tal, wo wir beim Lake William in 1500 m Höhe übernachteten und schon wieder jämmerlich froren. Hitze, wo bleibst du?