Bataburo Lodge 

Unser Flug von Quito nach Coca – Puerto Francisco de Orellana – hatte eine Stunde Verspätung. Wir hatten jedoch schönes Wetter und konnten den Flug über die Anden geniessen. Ich sah die Schneebedeckten Gipfel der Vulkane Chimborazo und Cotopaxi. Dann begann ein Meer von Bäumen. Der Urwald von Ecuador – der Oriente, nur unterbrochen durch die Schlangenlinien der Flüsse. Unsere Urwaldführerin – Franziska erwartete uns am Flughafen. Mit einem offenen Bus ging die Reise weiter. Wir hatten einige Pannen. Der Fahrer musste 3x eine Reparatur vornehmen, weil der Bus einfach stehen blieb. Wir hatten für die vorgesehenen 21/2 Std. Fahrt 4 Std.! Mit dem Motorkanu hatten wir nochmals 3 Std. Ab und zu schwappte das Wasser ins Boot und wir wurden nass! Müde kamen wir in der Lodge an.Während der Flussfahrt sahen wir plötzlich Gestalten im Scheinwerferlicht. Da es schon dunkel war, musste jemand mit der Halogenlampe den Fluss und die Bäume, die darin lagen erhellen. Es waren Wasserschweine – Pekaris – das grösste Nagetier der Welt. 

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Mein 30. Geburtstag 

Ich hatte nicht so gut geschlafen. Das laute Gezirpe der Grillen und Zikladen und das Gequake der Frösche hielten mich wach. Unter dem Moskitonetz war kaum ein Luftzug zu vernehmen und ich musste auch noch aufs WC. Ich hatte einige Zeit, bis ich die Kerze in dem feuchten Klima angezündet hatte. Strom gab es nur am Morgen und am Abend einige Stunden. Wir machten eine 4stündige Wanderung durch den Dschungel. Dafür bekamen wir Stiefel, die wir die ganze Woche nicht mehr hergaben. Wir entdeckten Spuren von einem Ozelot. Für ein Puma oder Jaguar waren sie zu klein. Weiter welche von Tapiren, Rehen und Wildschweinen. Franziska führte uns in das Geheimnis des Regenwaldes ein.Wir entdeckten Zimtpflanzen und wilden Knoblauch, kleine Kokosnüsse und Eduardo der einheimische Führer mit seiner Machete, gab mir Ameisen zu essen, die nach Zitrone schmeckten. Er beharrte darauf – ich konnte einfach nicht ablehnen. Wir lockten giftige (tödlicher Biss) Riesenameisen aus ihrem Nest und beobachteten Blattschneiderameisen, die die Blätter zerschnitten vom Baum herunter, über eine lange Strecke zu ihrem Bau transportierten. Kleine Lehmtürme die auf dem Boden standen waren Brutstätten von Zikladen die bis zu 2 m tief sein konnten. Es begegneten uns Tausendfüssler und ein Bau eines Gürteltiers.Wir lernten verschiedene Baumarten kennen, wie sich jede Pflanze gegen Parasiten schützt und was der Mensch zum überleben alles aus dem Dschungel gewinnen kann. Eduardo hörte Affen – ich hörte einfach irgendetwas. So marschierten wir in einem schnelleren Tempo – Eduardo jedenfalls, und entdeckten in den Baumwipfeln dann tatsächlich auch Wollaffen und Totenkopfäffchen.Pilze gab es in den verschiedensten Farben, Formen und Konsistenzen. Am schönsten fand ich den Holzpilz, der wie ein kleiner Tisch am Baumstamm sitzt.