Am interessantesten jedoch waren die „Schweinsohren“. Dieser Pilz fühlt sich an wie ein glattes, feines Stück Schinken. Eine Art lässt die obere Hautschicht abziehen, die man dann brauchen kann um eine Wunde provisorisch zu decken, damit sie nicht Schmutzig wird. Fast wie eine zweite Hautschicht. Gegen Abend machten wir eine Fahrt mit dem Holzkanu auf unserer Lagune. Bei der Treppe sass ein „Reiher“, der die beiden Kaimane zu beobachten schien. Es war leider Bewölkt und auch die Tiere schienen sich zurückgezogen zu haben. Ab und zu flogen Papageie oder Tukane vorbei und die gurrenden Hühnervögel hüpften verschreckt dichter in die Äste.In der Lodge veranstalteten wir ein Blasrohrschiessen. Das 2 m lange Rohr war recht schwer. Es anzuheben und dann noch zielen war gar nicht einfach, aber es gelang mir recht gut. zum Nachtessen gab es als Beilage, wie auch auf dem Schiff häufig Maniok. Das Essen war auch in der hier „First Class!“ 

Zelttour 

Wir nutzten die Morgenstunden und machten uns auf, zum dem 40 m hohen Holzturm, der etwa eine Stunde von der Lodge entfernt steht. Vom Dach des Regenwaldes hatten wir eine wunderbare Aussicht über den erwachenden Urwald. Nach dem Frühstück packten wir unsere sieben Sachen für die Zelttour. Vier Stunden Fahrt mit dem Motorkanu lagen vor uns. Anfangs Regnete es, was sich aber bald legte und die Sonne brach durch. In den Baumwipfeln waren Hängenester auszumachen und hie und da zog ein Papagei oder Tukane vorbei. Kleinere Vögel waren immer um uns.

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Während der Fahrt sahen wir auch Flusschildkröten, die sich auf Baumstämmen sonnten. Sobald man jedoch zu nahe kam, liessen sie sich ins Wasser plumpsen.Wir befanden uns im Gebiet der Huaorani-Indianer. Es ist ein in Urwald lebendes Wandervolk und kannte lange keine Kanus. Erst vor 50 Jahren konnten die Weissen mit dem kriegerischen Volk Kontakt aufnehmen. Noch heute ist ein Teil des Huaoranigebietes für die Zivilisation gesperrt. Dort lebt ein Naturvolk, die keinen Kontakt zur Aussenwelt hatten. Jeder Versuch der Weissen endete tödlich. So liess man sie in Ruhe. Wir passierten dieses Gebiet auf unserer Fahrt, suchten unsere Stops jedoch genau aus. Einmal hielten wir und suchten eine Lagune auf, in der Anakondas hausten. Wir entdeckten jedoch keine. Hatte wohl zu wenig Sonne um sich aufzuwärmen. Ein weiterer Halt zum Mittagessen und einer zum fischen. Ich hatte jedoch nichts gefangen. Wir fuhren den Rio Teinegro hinunter, nahmen den Rio Shiripuno mit bis zur zweiten Flussmündung. Ab hier hiess der Fluss Cononaco. Mit jedem Fluss, nahm er an Breite zu. Unser Lagerplatz war also am Rio Cononaco. Wir stellten Küchen und Schlafzelte auf und richteten uns ein – gar nicht mal so übel. Am Abend gingen wir auf Kaimanjagd und fingen auch einen! 

Huaorani Familie 

Es regnete die ganze Nacht und wollte auch am Morgen nicht nachlassen. Wir beschäftigten uns mit der traditionellen Art der Herstellung von Schnüren. Cambira heissen die Holzfasern, die von dem Baum gewonnen und dann gekocht werden. Das Produkt sieht dann aus wie Bast und wird dann auf nacktem Bein gedreht. Wir übten uns also darin. Mit den kleinen Schnüren flochten wir dann Hals und Armbänder. Zu Taschen die Pascale unser Koch flocht, reichten unsere Künste dann doch nicht. Gegen Mittag besuchten wir dann eine Familie, die erhöht über dem Fluss etwas weiter unten lebte. Der Aufstieg zur Hütte war recht rutschig noch viel schlimmer als unser Lehmhang. Die Hütte bestand nur aus einem Dach und einem kleinen Podestchen auf dem sie schliefen. In der Mitte die Feuerstelle. Die kleinen Äffchen gefielen mir besonders gut.Die Huaoranifrau kochte gerade Maniok, die sie dann zu zerstampfen begann.