N.A. liegt am Berbice-River, der (auch) breit und schlammig ist. Die Buslinie endete an der Anlegestelle für die Fähre. Dort hatte sich ein kleiner Markt etabliert. Ambulante Eisverkäufer und Bettler boten ihre Dienste an. Wir nahmen ein Bier und kauften Fährtickets (20 G$). Die Überfahrt war relativ ereignislos, wenn man davon absieht, dass kurz vor dem Anlegen eine Ratte aus dem Unterdeck kam, um unsere Füsse wischte und dann mit allen anderen von Bord ging.
Wir ließen uns im “quirligen” Zentrum von New Amsterdam vor einem China-Restaurant absetzen, dass der Taxifahrer empfohlen hatte. Die Taxipreise sind mehr oder weniger fest, nämlich immer so um die 200 guyanesischen Dollar. Die Strecke von der Fähre zur Stadt war aber zu kurz, um diesen Preis zu rechtfertigen. Jedenfalls entschieden wir nach einem kurzen Blick ins Innere des Etablissements, dass es noch irgendwo anders etwas zu Essen geben müsse. Der Taximann hatte offensichtlich nicht nur unser Geld, sondern auch unser Leben gewollt.
So schlenderten wir die sonnendurchglühte Hauptstrasse von N.A. entlang, wo es nichts zu sehen gab. Schließlich fanden wir etwas, was später mal der Vorläufer eines Fastfood-Restaurants werden könnte und aßen “Chicken Chow Mein”. An einer weiteren Ecke setzten wir uns im “Church View Restaurant” nieder und ließen den Nachmittag mit Bier und Eiswürfeln ausklingen. New Amsterdam hat nichts aufregendes an sich, wenn man davon absieht, dass es sehr nahe an der Grenze zu Suriname gelegen ist. Falls das jemanden aufregt.

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Wir bummelten zur Fähre zurück. Die Leute waren sehr nett und grüßten uns. Man darf ihnen das ständige “White Boy” nicht übel nehmen. Es ist nun mal ein hervorstechendes Merkmal. Schon auf dem Weg zur Fähre, versuchten die Minibusfahrer, uns als Kunden zu werben. Die Rückfahrt verlief im Dunkeln und war noch langweiliger als die Hinfahrt. Hinzu kam noch, dass der Bus alt und deshalb sehr eng war. Man muss also nicht nur fragen, wieviel Leute drinnen sitzen, sondern auch, welches Baujahr der Bus hat.
Abendessen gab es ab Mittwoch nicht mehr. Am Tag zuvor hatte die Mama noch erstaunt registriert, dass wir erst am Freitagmorgen abreisen. Wir können uns nicht sicher sein, dass die fehlende Abendverpflegung mit uns zu tun hatte, weil die Dame doch sehr an sich selbst und Guyana im Allgemeinen litt. Glücklicherweise wohnt der Doc nur ein paar Ecken von der Vergnügungsmeile Georgetowns entfernt. So futterten wir dort etwas Indisches und kehrten dann in den In-Schuppen Guyanas ein. Im “Sheriff” kamen wir gerade noch zurecht, um den “Jumping Jack” Guyanas Daniel Balgoowin zu seiner abendlichen Show zu treffen. Endlich hatten wir die Gelegenheit, alle Lieder aus dem Mini-Bus am Morgen Live oder Halbplayback dargeboten zu bekommen. Mit ein paar Bier im Blut ist diese indische Musik eigentlich gar nicht so schlecht, und der Mann ist wirklich ein “Jumping Jack”, aber auch. Hahahahah.