Die Moche-Kultur, nach dem Fluss Moche oder Mochica entwickelte sich vom 1. bis zum 8. Jahrhundert an der Nordküste Perus. Sie hatte wie ihre Nachfolger, die Chimú, ihr Zentrum in der Gegend von Trujillo.

Entlang bewässerter Täler bildeten sich unabhängige Städte mit eigenen Königen und Priesterschaften, die die hoch entwickelte Moche-Kultur hervorbrachten.

Mehrere besonders starke El Niño-Katastrophen verschuldeten Vermutungen zufolge über 30 Jahre hinweg starke Regenfälle und eine Zerstörung der Bewässerungsinfrastruktur. Danach habe eine ebenfalls rund dreißigjährige Dürre die Moche veranlasst, ihre großen Städte aufzugeben und kleinere Siedlungen im Hinterland anzulegen. In dieser Zeit muss es zu einem Bürgerkrieg um die verbliebenen Nahrungs- und Wasserressourcen gekommen sein, in dessen Folge soziale Unruhen und eine andauernde Hungersnot die Moche-Kultur untergehen ließen.

Die Moche errichteten mit den beiden Adobepyramiden Huaca del Sol und Huaca de la Luna die größten Bauten des alten Südamerika. Sie besaßen noch keine eigne Schrift, haben aber durch ihre piktographischen Darstellungen ein lebendiges Bild ihrer Welt hinterlassen.

Ausgrabungen unterrichten über zahlreiche blutige Rituale, u. a. Menschenopfer, durch die man in der wüstenhaften Gegend von den Göttern den fruchtbringenden Regen erbat. Durch Funde belegt ist die Funktion einer Frau als Hohepriesterin, die etwa auf einer Darstellung dem Herrscher in einem Kelch das Blut der Opfer darbietet. Wer die Opfer waren, wird kontrovers diskutiert. Einige Forscher nehmen an, dass es sich um Verlierer ritueller Kämpfe unter Mitgliedern der lokalen Eliten handelte. Andere gehen davon aus, dass die Opfer Krieger waren, die in Auseinandersetzungen mit anderen Moche-Siedlungen oder anderen Völkern gefangen wurden.

Eine Theorie zum Untergang der Moche besagt, dass eine starre Ideologie zu ihrem Ende beigetragen habe. Die Moche steckten in ihre Rituale offensichtlich viel Kraft. Man opferte meist die jungen und produktiven Mitglieder der Gemeinschaft und beraubte sich dadurch vermutlich selbst der Grundlage für eine mögliche Zukunft.