Huaca ist ein allgemeiner Begriff für jegliches Heiligtum, zu denen in den Anden auch die Begräbnisstätten zählten. Ebenso wurden eigentümliche oder besondere Orte wie Quellen, ungewöhnliche Bäume, Felsen und Wesen, etwa verwachsene Früchte, Knollen oder Tiere, aber auch Zwillingspaare als huaca bezeichnet.

Die Huaca de la Luna (Tempel des Mondes) ist eine Pyramide aus luftgetrockneten Lehmziegeln (Adobe) im Mochetal. Sie ist kleiner als die gegenüber liegende Sonnenpyramide (Huaca del Sol). Sie befindet sich am Fuß des Cerro Blanco und besteht aus vier durch Mauern und Plattformen miteinander verbundenen Pyramiden, die für vier Bauphasen vom 3. bis zum 8. Jahrhundert stehen. Der Abstand zur Sonnenpyramide beträgt ca. 500 m. In diesem Bereich befand sich die Zone mit Wohn- und Bestattungsstätten. Ob ihre Bewohner eine sozial differenzierte Bevölkerung bildeten oder allein der administrativen und religiösen Elite angehörten, ist umstritten.

Die Huaca de la Luna misst 290 m x 210 m. Sie ist vor allem durch ihre farbigen Wandmalereien und Friese bekannt. Diese zeigen mythische Persönlichkeiten, Tiergestalten und anthropomorphe Wesen sowie Sonnen, Sterne, florale und abstrakte Motive. Die Bedeutungen dieser komplexen Bilder sind weitgehend ungeklärt. Einige Darstellungen ähneln denen in dem anderen wichtigen Zeremonialzentrum der Moche, in der Huaca del Brujo im Chicama-Tal nördlich von Trujillo.

Vom Eingangsbereich des großen Geländes gehen wir bis zum Fuß der Pyramide, kommen da an einem Platz vorbei an dem die Rekonstrukteure neue Adobeziegel zum Trocknen ausgelegt haben. Wenig später sehen wir gesicherte alte Ziegel auf deren Rückseite noch deutlich die Zeichen der damaligen „Produzenten“ zu erkennen sind. Die Arbeiter waren ja auch hier keineswegs Sklaven oder Abhängige, sondern freie Menschen die für ihre geleistete Arbeit bezahlt wurden. Wer also viele Ziegel herstellte, hatte einen höheren Verdienst.

Es ist zwar für die Bilder nicht so toll, aber für die farbigen Reliefs und Bilder an den Wänden der für Besucher freigegebenen Stellen eine Rettung, alle schönen Stellen sind mit einem auf Stützen stehenden Dach versehen. Da muss man manchmal sozusagen „um die Ecke“ fotografieren.