Unsere Fahrt geht durch Magdalena de Cao bis zum Eingang der Anlage von El Brujo.

El Brujo, der Schamane oder der Hexer, liegt direkt an der Küste. Die gesamte Anlage erstreckt sich auf ca. 2 qkm und besteht aus 3 Tempelpyramiden die sich auf einer künstlich errichteten Plattform befinden. Aus der Luft betrachtet zeigt diese Plattform die Umrisse des südamerikanischen Kontinents. Dies ist auch auf Google-Earth sehr gut zu erkennen und nur eines der vielen Geheimnisse aus der Moche-Kultur. Nach jahrelanger harter Ausgrabungsarbeit stellte sich der El-Brujo-Komplex als zentraler Kultplatz der Moche im Chicama-Tal heraus.

Auch hier sind die schützenswerten Teile der unter Dach und Fach. Auch hier ist das schade aber verständlich und notwendig. Denn viele der Reliefs in den Lehmziegelwänden weisen schon jetzt starke Beschädigungen auf. Und auch hier staunen wir über die Kunstfertigkeit der Baumeister, fotografieren die noch sehenswerten Details.

Ein großes Modell vermittelt den Eindruck wie die Gesamtanlage ausgesehen haben mag.

Leider können wir das Museum nicht besuchen in dem eine für die Moche-Geschichte wichtige „Größe“ präsentiert ist, die Señora de Cao. Sie war eine Herrscherin der Moche-Kultur, deren gut erhaltene Mumie 2005 in der Cao-Pyramide gefunden wurde. Die Mumie wurde mit der Unterstützung eines Schamanen von den Archäologen um Regulo Franco Jordan und Juan Vilela Puelles geborgen und ist für die Geschichtsschreibung Altamerikas bisher einmalig. Es handelt sich um eine etwa 28-jährige Frau, deren lange schwarze Haare, Finger- und Fußnägel und innere Organe in einem bemerkenswert guten Zustand sind. Sie war schwanger und mit Spinnen und Schlangen tätowiert. Die Todesursache ist bisher unbekannt. Eindeutig als Herrscherin ausgewiesen ist sie durch ihre Grabbeigaben, mit denen bei den Moche ein Herrscher auf die Reise ins Jenseits geschickt wurde (eine Maske aus Gold, die ihr Gesicht bedeckte, kostbaren Schmuck, Keramiken, zwei zeremonielle Keulen und 28 Speerschleudern). Dazu passen auch die Skelette mehrerer Wachen ebenso wie die Überreste eines strangulierten Mädchens, die Franco neben dem Grab entdeckte. Der Fund gilt als sensationell, weil er zum ersten Mal eine Frau mit bedeutender religiöser und/oder politischer Macht in der Prä-Inkakultur bezeugt.