Die Entdeckung der Gräber von Sipán stellte einen Meilenstein in der Mochica-Forschung dar, ermöglichen die zahlreichen Fundstücke doch Rückschlüsse auf das kultische und auf das Alltagsleben dieses Volkes. Und so kennt man heute das Aussehen des Hauptgottes der Moche von Darstellungen auf zahlreichen Gefäßen und Wandmalereien, aber nicht seinen tatsächlichen Namen. In der Forschung heißt er Kopfabschneider, Ai-Apaiec.

Man hat herausgefunden, dass der Herr von Sipán im Alter zwischen 35 und 45 Jahren verstarb. Es wurden keine Verletzungen festgestellt, so dass man annimmt, dass er an einer unbekannten Krankheit oder Epidemie verstarb. Er war 1,66 m groß, damit größer als seine Zeitgenossen. Sein Schädel war künstlich deformiert, so wie das zu der Zeit üblich war.

Bei dem Herren von Sipán wurden einige der schönsten Schmuckstücke der Moche-Kultur gefunden, so zum Beispiel hervorragend gearbeitete Ohrpflöcke mit Türkiseinlagen, Nasenschmuckstücke, kunstvolle Standarten und Muschelpektorale. Insbesondere die gefundene halbmondförmige Goldkrone ist ein Indiz dafür, dass hier einer der bedeutendsten Männer dieser Zeit begraben wurde. Diese Art von Kopfschmuck findet man häufig in der Moche-Kunst bei Personen, die Rituale ausführen und denen Opfergaben und Ehrenbezeugungen entgegengebracht wurden.