Im „Grab des Priesters“ fand man einen 35-45 Jahre alten, ca. 1,60 m großen Mann. In der rechten Hand hat man einen Metallbecher mit dazugehörigem Deckel gefunden. In der Moche-Kunst wird dieser häufig in Opferszenen und rituellen Trankopfern dargestellt. Dabei wird der Kelch zwischen dem so genannten "Strahlenwesen" und dem "Kriegerpriester" hin- und hergereicht. Deswegen wird dieser Mann als "Priester" bezeichnet. Da auch Angriffswaffen in dem Grab völlig fehlten, ging man davon aus, dass diese Person nur religiöse Funktionen hatte.

Auch den Priester geleiteten Menschen ins Jenseits. So wurden ein 14-17, und ein 8-10 Jahre altes Kind, zwei junge Frauen und ein junger Mann, dem die Fußknochen fehlten, gefunden. Der junge Mann war eventuell der "Wächter". Es wurden auch zwei geopferte Lamas gefunden. Die Beigaben waren nicht so aufwendig, wie beim Herren von Sipán, aber trotzdem sehr informativ.

Das „Grab des alten Herrschers“ unterschied sich von den vorher gefundenen. Die Grabkammer war ursprünglich elliptisch und kleiner, aber obwohl es älter war als die anderen, war es besser erhalten. Auch hier wurden Keramiken als Grabbeigaben gefunden, die sich aber stilistisch deutlich von den anderen unterscheiden.

Der alte Herrscher war etwa 45-55 Jahre alt und ca. 1,62 Meter groß. Die einzigen Begleiter des alten Herrschers waren eine junge Frau, ca. 16-18 Jahre alt, und ein Lama.

Obwohl dieses Grab kleiner, einfacher und ohne die vielen Nebenbestattungen war, waren die Grabbeigaben überaus reichhaltig und komplex. Außerdem entsprachen ein Teil der Fundstücke denen des Herren von Sipán. So zog man den Schluss, dass der hier Begrabene vom selben Rang wie der Señor von Sipán war, nur das das Grab sehr viel älter war.

Wir bekommen im Museum einige wirklich tolle und außergewöhnliche Dinge zu sehen. Dabei ist es wieder erfreulich, dass wir Bilder machen dürfen. Allerdings doch stark eingeschränkt durch die spiegelnden Glasvitrinen. Aber sehen ist da das Wichtigere. Schmuck, Ausrüstungs-gegenstande, ganze Grabnachbildungen, aber auch eine Menge Informationstafeln auf denen die Moche-Kultur beschrieben ist, sind da präsent. Eine Tafel erklärt mir endlich wie die Bewässerungskanäle auf den Feldern aussahen, und vermutlich auch noch immer aussehen.