Wir haben noch etwa 60 Kilometer Asphalt zu bewältigen, diese Straße ist allerdings in keiner Karte eingezeichnet. Wir wissen nur von Einheimischen, dass es sie gibt. In DOURLMA wird sehr zur Belustigung der Dorfbewohner wieder am LKW geschweißt, doch dann geht es ab in den Sand. Und zwar durch eines der schönsten Dünengebiete, die es gibt, das GRAND ERG ORIENTAL. Dieses unmarkierte Gebiet sollte generell nur von erfahrenen Saharareisenden durchquert werden, weil es selbst mit GPS sehr schwierig ist, die Orientierung nicht zu verlieren.

Für mich ist es fast unmöglich, mein Bike aufrecht zu halten, nicht zu stürzen, und ich sehe mich schon total entkräftet im Sand liegen. Doch nach kurzer Erklärung von Andi Weiser, wie ich am besten fahren soll, funktioniert es auf einmal und ich finde im Laufe der Rallye sogar großen Gefallen am Weichsand fahren.

{{g_ads}}

Nachdem wir bei einem Brunnen die Mittagsjause eingenommen haben, die während der vier Wochen lediglich aus Wurst, Käse, Brot und manchmal Früchten wie Datteln, Bananen oder Orangen besteht, geht unsere Reise weiter in ein Wüstengebiet mit bis zu fünf Meter hohen Dünen.

Den Nomaden, die bei dem Brunnen ihr Lager aufgeschlagen haben, schenken wir jeweils ein paar Turnschuhe. Man muss sich vorstellen, dass bei Temperaturen um null Grad und darunter sogar die Kinder barfuss herumlaufen. Sie freuen sich sehr über die Geschenke, können jedoch mit den Schnürsenkeln nichts anfangen. So werden diese einfach zweckentfremdet und dienen dazu, die Schafe festzubinden.

Doch zurück zu den Dünen; wie man dort richtig fährt, lerne ich erst am nächsten Tag. Ich springe über jeden dieser Hügel, bis ich einen Sprung nicht mehr erstehe und „küsse“ zum ersten Mal den Sand. Ab jetzt gibt es nur mehr Sand – in den Schuhen, in der Hose, unterm  T-Shirt und zwischen den Zähnen.