Nachdem wir die Zivilisation wieder gespürt und in einem Restaurant gegessen haben, geht es weiter mit 80 bis 100 km/h auf einer halbwegs schönen Asphaltstraße bis nach IN AMENAS. Auf dieser Strecke begegnen uns lediglich 4 Fahrzeuge. Wir kommen wieder mal in die Nacht hinein und von acht Bikes sind eben drei ohne Licht. Es ist nicht wirklich lustig, bei 80 bis 100km/h auf schlechter Straße, nur mit dem meist schlechten Licht des Vordermannes auszukommen. Doch auf dem Campingplatz bei Andi Weisers Geburtstagsfeier sind die Strapazen schon fast vergessen – es gibt sogar eine kleine Torte mit Kerze und Wein.

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Zeitig in der Früh werde ich vom Geschrei des MUEZZIN wach. Ich packe die Gelegenheit beim Schopf und bin der Erste in der so genannten Dusche – es gibt nur eine und außer fließendem Wasser erinnert nichts an mein Badezimmer. Seit neun Tagen die erste Dusche und Rasur. Heute fahren wir 240 Kilometer auf einer „stark befahrenen Straße“. Auf dieser Strecke Richtung Süden nach ILLIZI begegnen uns 38 Fahrzeuge. Für algerische Verhältnisse ist das die „Südost-Tangente“. Entlang der Straße wechseln Stein- und Geröllwüste mit hohen Dünen und bizarren Felsformationen. Obwohl wir genug Zeit hätten, können wir keinen Abstecher ins Gelände machen, da wir den Begleitfahrzeugen vorausfahren. Denn nur so schaffen wir mit Umfüllen von den größeren in die kleineren Tanks einiger Bikes gerade die Strecke. Es sind Motorräder Tankinhalt von 10 bis 30 Liter, die natürlich eine unterschiedliche Reichweite haben.

Entlang unserer Route begegnen uns immer wieder Einheimische, die schon von weitem sehr freundlich winken. Auch bei den Polizeikontrollen der „Gendarmerie Nationale“ wird es für uns immer leichter, je südlicher wir kommen. „Woher?“ – „Autriche.“ – „Wohin?“ – „Nächster größerer Ort auf unserer Route und weiter nach Dakar.“ – „Gelächter“. Man will nicht mal unsere Pässe sehen und wir können weiterfahren. Wir sehen viele Kamelherden und auch andere „wilde Tiere“ werden immer mehr – Fliegen.