In der folgenden Nacht stürmt und regnet es, die Regenzeit kündigt sich an, und die Luft ist sehr frisch. Wir sind so gespannt auf den heutigen Tag, der uns hoffentlich wieder Lemuren bescheren wird. Um 9.00 Uhr fahren wir auf übler Schlaglochstrasse voller Wasserlachen durch die Menschenmenge und entlang der überquellenden Marktstände am Straßenrand. Bald haben wir die Stadt hinter uns und fahren nach Westen durch üppig grüne Landschaft voll großer Litschi- und Jackfruchtbäume, Mangos usw., Wasserläufe und Teiche voller Elefantenohr, viele Reis- und Gemüsefelder mit Maniok und dem inzwischen berühmten "essbaren, grünen Gemüse". Viele Menschen sind auf und ab in Bewegung, alle barfuss und bepackt. Die einen tragen volle Körbe auf dem Kopf zum Markt und immer ein Baby im Tragetuch auf dem Rücken, andere tragen Reusen oder Baumaterial (Palmblätter) in Richtung Fluss oder Dorf. Unterwegs machen wir Halt bei großen Obstständen, wo wir außer leckeren kleinen Bananen auch noch eine Jackfrucht kaufen, die sicher 4 kg wiegt. Diese Früchte faszinieren mich immer wieder. Sie wachsen direkt an Stamm und Ästen der großen Bäume und haben eine hellgrüne Farbe sowie eine harte gehöckerte Oberfläche. Reife Früchte sind größer als ein Fußball und wiegen bis zu 8 kg, es sind Riesendinger. Essbar sind die weichen Fruchtschalen im inneren, die die eigentlichen Kerne umgeben. Sie schmecken wunderbar und erinnern entfernt an Bananen mit einem Spritzer Zitrone, sehr lecker. Ich habe einige Samen mitgenommen und versuche, sie zum Keimen zu bewegen.

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An diesem Obststand finden wir jede Menge Koskosnüsse in alle Stadien. Die unreifen Nüsse werden am oberen Ende aufgeschlagen, dann kann man mit einem Röhrchen die frische Kokosmilch trinken, ebenfalls frisch und lecker. Das dünne weisse Fruchtfleisch ist weich und schlabbrig und schmeckt kaum nach Kokosnuß. Bei den ausgereiften Nüssen ist es bekanntlich sehr hart und hat den typischen Kokosnussgeschmack. Wir probieren alles durch. Hier liegen auch Ochsenherz-Anonen, die bei uns besser als Cherimoya bekannt sind. Ausserdem längliche, dunkelgrüne, etwa mangogroße Erdbeerfrüchte, deren Saft wunderbar frisch und tatsächlich ähnlich wie Erdbeeren schmeckt. Es gibt natürlich hier wie überall im Land jede Menge Süßkartoffeln und Maniokknollen. Die Süßkartoffeln kann man überall gegart kaufen und aus der Hand essen. Auch als Chips schmecken sie sehr lecker. Die Menschen hier sind ganz auffallend klein und zierlich.