Wir setzen unsere Fahrt fort, sehen rechts die üppig grünen Hügel und Berge und links daneben plötzlich kahle, graue Hügel. Sobald wir den Pass erreicht haben, wandelt sich das Landschaftsbild abrupt, denn hier ist die Wetterscheide zwischen dem feuchtheißen Regenwald im Osten und dem trockenheißen Dornenland des Westens, das wir heute kennen lernen wollen. Hier finden wir die großen Kapokbäume, die voller dicker langer Schoten mit der eigentlichen Baumwolle hängen. Interessiert fühlen wir die flauschigweiche Baumwolle, richtig kuschelig ist die. Die Schoten sehen ähnlich aus wie kurze Schlangengurken in hellerem Grün. So langsam wird es heiß, die Luft ist frisch, und ein Lüftchen weht angenehm. Hier sehen wir zum ersten Mal die Dreikantpalme, eine botanische Rarität. Wenn man die Wedel abschneidet, kann man an den Stengeln dieser Palme gut erkennen, dass die Schnittfläche drei Kanten hat. Sehr ungewöhnlich. Später halten wir mitten im Dornenbuschland und stehen in einer ganz bizarren, fremden Welt. Hier leben die Antandroi als Zebu-Züchter. Es sind kräftige und weitaus grössere Menschen als wir bisher gesehen haben.

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Im Dornenbuschwald wachsen ganz ungewöhnliche Pflanzen, die fast alle mit starken Dornen bewehrt sind. Ganz besonders auffallend sind die viele Meter hohen Didieraceen, deren schlanke Stämme spiralförmig bedornt sind. Zwischen den Dornen wachsen kräftiggrüne kleine Blättchen. Im heftigen Wind schaukeln und schwanken diese schlanken Stämme ganz elastisch hin und her. Es gibt auch viele Euphorbienarten, Pachypodien (u.a. die berühmte Madagaskarpalme) und andere dornenbewehrte Gewächse, und dieser ganze Dornenbuschwald des Südens ist einmalig auf der Welt. Es ist für uns total fremdartig und bizarr, aber auf eigenartige Weise faszinierend.