In Mopti wollen wir um 10 Uhr aufbrechen, aber bis dann die Mädels aus ihrem Hotel bei uns sind, bis wir Wasser gekauft haben ja und der Fotoapparat...
Es gibt tatsächlich einen Fotoladen in Mopti. Dort stellt sich heraus, die Batterien sind o.k. Aber der Apparat funktioniert nicht. Aufmachen kostet 2000 Malifrancs– eine Reparatur viel mehr. Er soll erst einmal den Fotoapparat öffnen und schauen, wo der Fehler ist, beauftragt Manu den Fotofachmann. In einer halben Stunde können wir wieder vorbei kommen – Während Manu in dieser Zeit die Fahrt mit dem Buschtaxie organisieren will, werden wir, d.h. Anneke, Mirthe, ich, Gismo und Hassan Deux, vorerst auf eine Piroge gebracht und man könnte meinen, dort auch vergessen. Zwar wartet man hier angenehm, es gibt Schatten und die Piroge schaukelt ein wenig auf den Wellen des Niger, aber wir warten endlos lange, ohne dass etwas geschieht. Irgendwann fangen Gismo und Hassan II wild an zu telefonieren. Da heißt es: unser reserviertes katkat, das Buschtaxi mit Vierradantrieb, ist noch nicht voll, wir müssen noch weiter warten. Gismo und die Freunde, die auch auf der Piroge auftauchen und palavern, fangen erst mit dem Kif an, und dann mit Gin, alles aus den Plastiktütchen. Alles gibt es hier in Plastiktütchen.
 
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Als wir endlich zum Taxiplatz geholt werden, verkauft mir Manu seinen blauen Tuaregschal und kauft sich einen neuen. Ohne Schal kann man die Fahrt nicht antreten, sagt der Schalverkäufer, der Schals in den wunderbarsten Farben anbietet. „Und der Fotoapparat?“, erinnere ich ein wenig panisch.
 
Gismo und der Fahrer unseres Taxis fahren mit mir zum Fotomann. Der, -obwohl nun mehr als drei Stunden vergangen sind und der Laden jetzt geschlossen ist -, ist Gott sei Dan, doch da. Er hat in der Zwischenzeit den Apparat zwar auf- aber noch nicht wieder zu gemacht und will für die Reparatur 20 000 Francs haben. Wir diskutieren darüber, mir ist der Preis zu hoch, ich will die Reparatur nicht bezahlen, er soll den Apparat wieder schließen und die verabredeten 2000 kriegen. Das will er nicht. Es entsteht ein wilder Disput, den im wesentlichen der angekiffte und angetrunkene Gismo und auch der Taxifahrer bestreiten. Ich stehe etwas belämmert daneben und verstehe nichts von den wüsten gegenseitigen Beschimpfungen. Mittlerweile greifen umstehende und angelockte Personen in den Streit ein, führen ihn mit Engagemant fort, während der Fotomann sich zurückzieht, um, wie sich herausstellt, den Apparat zu schließen. Dauer etwa 2 Min. Danach behauptet er, jetzt sei der Apparat repariert, und ich müsste jetzt 20 000 Francs zahlen. Am Ende gebe ich ihm 5000 und zerre an meiner Kamera, er ebenfalls, Gismo schreitet wieder ein und schließlich entreiße ich dem Mann meine Kamera und verschanze mich im Auto. Seltsame Geschäftsmethoden, auf die ich mich hier einlasse, wundere ich mich über mich selbst. – Während ich mit meiner Kamera, die tatsächlich wieder auslöst (ich mache ein Probefoto vom Kameramann – sie war auch nur verdreckt, hat der Mann gesagt...) während ich also ins Auto geflüchtet bin, schimpft Gismo immer noch bien couragé vom kif und vom Gin und will sich gar nicht mehr losreißen.