Keine Müdigkeit vorschützen – die Fahrt geht weiter. Durch den kleinen Ort Helmeringhausen (hört sich ja wieder so deutsch an) ist das Örtchen Aus das Tagesziel. Bevor wir die Lodge Klein-Aus-Vista aufsuchen, halten wir an der „Weide der Wilden“! SIE sind genügsam, überstehen Dürreperioden und Sandstürme - die etwa 200 Wildpferde der Namib. Das Wasserloch Garub ist auf 4000 qkm die einzige Tränke für die Wildpferde in der Wüste. Ein Holzunterstand in 100 m Entfernung vom Wasserloch bietet Zweibeinern Sonnenschutz. Wir warten! Ganz weit entfernt können wir eine Herde entdecken, woraus sich endlich 3 Tiere langsam in Bewegung setzen und Richtung Wasser laufen. Sie sind Nachfahren aus der Zucht eines exzentrischen deutschen Barons, der sich bei Maltahöhe (wieder sooo deutsch) ein Schloss in die Wüste setzte – verrückt! In den Wirren des Ersten Weltkriegs wurden die Tiere versprengt, lernten jedoch, sich den harten Gegebenheiten der Namib anzupassen.
 
Unser südlichstes Ziel der Reise, der Fish River Canyon, unweit der Grenze zu Südafrika, ist erreicht. Es ist der zweitgrößte Canyon der Welt, gigantische 550 m tief und 160 km lang. Erdbewegung und Vulkanismus hat den Canyon geformt. Seine Geschichte begann vor rund zwei Milliarden Jahren!! Von der Abbruchkante schauen wir in ein gewaltiges rötlich-braunes Erosionstal. Zur Regenzeit können meterhohe Flutwellen durch den Canyon schießen, aber zur Zeit windet sich nur träge ein Rinnsal zwischen den Klüften dieser Mondlandschaft. Von einem Aussichtspunkt geht der Blick hinab in die eindrucksvolle Höllenkurve, das wohl imposanteste Beispiel des gewundenen Flusslaufes. Wir spazieren, emsig fotografierend, auf dem Hochplateau entlang. Tolle Aufnahmen!