Dienstag, 26.November
Wir schauen auf dem Weg aus der Stadt noch mal in der Mall vorbei, finden aber nichts richtiges. Auf der Autobahn geht es in Richtung Underberg in die Drakensberge. Unser Weg führt uns stetig bergan. Das Wetter ist sonnig-warm und klar. In Underberg kommen wir am sehr frühen Nachmittag an und wissen nicht recht, ob wir heute noch über den Sani Pass nach Lesotho fahren sollen bzw. ob das überhaupt noch zu schaffen ist. Vorsichtshalber ruft Trinity bei den beiden Hotels in Grenznähe an und da die voll sind, bleiben wir in Südafrika und fahren zu einer Pferdefarm in der Nähe. Hier haben wir wenigstens die Gelegenheit auf Basoto-Ponys zu reiten. Allerdings sind wir dann doch müde und verschieben die Sache auf morgen. Die Adresse der Farm haben wir uns in Underberg, im örtlichen Fremdenverkehrsladen besorgt. Abendessen müssen wir auch noch einkaufen – Strauss beim Burenfleischer.
Die Übernachtung findet in einer nachgebauten Rundhütte (8 Euro) statt. Alles ist rustikal und behelfsmäßig eingerichtet. Ferien auf dem Reiterhof. Zum Abendessen grillen wir unseren Strauß und bewundern den Sternenhimmel über Afrika. Es wird recht kühl und so mummeln wir uns in die Decken und pennen.
 
Mittwoch, 27. November
Wie immer wurden wir ziemlich zeitig wach, packten unsere Klamotten ins Auto und warteten bis die „Farmhände“ mit dem Frühstück kamen. Danach – so gegen 09.00 Uhr – fuhren wir zum Haupthaus, wo für uns bereits Pferde gesattelt waren. Am Abend vorher waren noch zwei Bekannte des Besitzers eingetroffen und mit denen gingen wir jetzt reiten. Wir bekamen alle drei ziemlich friedliche Tiere zugeteilt, die sowieso, ihrem Herdentrieb folgend, hintereinanderher liefen. Baron Blixen hatte einige Startprobleme, weil Baron Blixen nicht „dominant“ genug gegenüber dem Pferd auftrat. Daher bekam Baron Blixen einen Stecken in die Hand gedrückt, dessen bloße Anwesenheit genügte, das Pferd zum Traben zu bringen. Wir ritten also über den Bach bei der Farm und einen Berg hinauf, drehten eine große Runde und kehrten nach einer reichlichen Stunde wieder zur Farm zurück. Das Gute bei diesen Ponys ist, dass sie ihren Weg durch die Berge alleine finden. Es war auch sehr sonnig und so hatten wir einen schönen Blick auf die Berge. Wirklich eindrucksvoll. Unterwegs versuchten Trinity und Israel Hands ihre Pferde auf „Trab“ zu bringen. Das klappte ganz gut. Mir genügte jedoch die schnellere Gangart, in die mein Pony automatisch verfiel als die anderen losrannten. Nach dieser Reitstunde begannen wir alle drei unterschiedliche Körperteile zu spüren und waren uns darin einig, dass eine längere Tour sehr schmerzhaft geworden wäre.
Wir verabschiedeten uns von den netten Pferdeleuten und fuhren zum Sani Pass. Spätestens am südafrikanischen Grenzposten werden alle Nicht-Allrad-Fahrzeuge zurückgeschickt. Wir konnten natürlich weiter die Schotterpiste zum Gipfel fahren. Da Lesotho quasi eine Hochebene ist, ist der Pass auch eher als eine Serpentinenstrasse einen Einschnitt in die Ebene hinauf zu verstehen.

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Die Straße ist relativ gut ausgebaut, so dass wir außer kleineren Bächen auf keine Hindernisse stießen. Vorsichtshalber legte Israel Hands trotzdem den Allradantrieb ein. Unterwegs stieg Trinity aus, um auf der Straße zwischen dem Schotter hindurch nach einem graden Weg zu suchen. Wir hatten nämlich den Eindruck, dass unser Auto trotz des Allradantriebs nicht so recht wollte. Beim Aussteigen bemerkte Trinity, dass wir eine Ölspur hinter uns herzogen. Das war natürlich großer Mist, und wir dachten bereits ans Umkehren, weil ja auch nicht ganz klar war, ob auf der anderen Seite der Grenze überhaupt jemand das Auto reparieren kann. Glücklicherweise waren an dieser Stelle gerade einige Arbeiter mit dem Ausbau der Straße befasst und einem fiel auf, dass man noch an der Vorderachse unseres Jeeps manuell irgendwelche Feststellschrauben lösen muss, bevor der richtige Allradantrieb funktioniert. Das war einigen von uns beim Lesen der Bedienungsanleitung gar nicht aufgefallen! Natürlich hatten die Jungs daran ihren Spaß. Zum Dank schenkte Israel Hands ihnen einige Biere. Die letzten Biegungen ging es nun ganz problemlos bis nach oben. Auch die Ölspur hört auf. Oben, bei 3200 Meter, war dann der Lesotho-Grenzposten erreicht, den wir erst mal wecken mussten. Neben einigen Steinhütten und in Decken gehüllten Einheimischen gab es auch eine Kneipe, wo wir für ein Bier stoppten. In der Kneipe hing auch ein Bild von 1976 als ein Renault 5 ohne Allradantrieb den Weg zum Gipfel geschafft hatte. Naja, das hätten wir mit etwas schieben und einigen Steinen zum Unterlegen auch geschafft.