Das bunte Malaienviertel gibt uns einen Eindruck , wie die Kapstädter asiatischer Abstammung wohnen, die einst als Sklaven der Engländer ins Land kamen. Sie gehören zu den "coloured" people. Als solche fühlten sie sich nie von der Regierung repräsentiert. Zur Zeit der Apartheit waren sie nicht weiss genug, der jetzigen schwarzen Regierung sind sie nicht schwarz genug.

Wir besuchen danach das District Six Museum, mit welchem an das einst lebhafte Stadtviertel mit Zehntausenden farbiger Bewohner erinnert werden soll. 1966, zur Zeit der Apartheit, wurden die Bewohner aus diesem Viertel vertrieben und alle Häuser wurden aberissen. Die Bürger wurden in die Townships zwangsumgesiedelt. Nach und nach soll ein neuer District Six entstehen.

Die Mittagshitze ist schwer zu ertragen, aber trotzdem geht es weiter zum Castle of Good Hope. Dieses sternförmige Bollwerk mit Burggraben und fünf Wehrtürmen ist das älteste Gebäude Kapstadts. Wir besichtigen die Prunkräume, die mit edlen Möbeln aus Yellowwood ausgestattet sind. Im Militärmuseum können wir neben vielen Waffen die feschen Uniformen betrachten, in denen die Soldaten in den Krieg ziehen durften, um ihr Vaterland zu retten und evtl. auch zu sterben.

Nachmittags starten wir mit einem Tragflächenboot zur Robbeninsel, der ehemaligen Gefängnisinsel, auf der u.a. auch Nelson Mandela 8 Jahre inhaftiert war und die seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Insel liegt ca. 12 km vor der Küste und die Führer sind allesamt ehemalige Häftlinge bzw. entstammen einer betroffenen Familie. Zeitweise diente sie als Militärbasis, 1961 wurde sie zur Gefangeneninsel. Überwiegend wurden hier zur Zeit der Apartheit politische Gefangene, aber auch Kriminelle untergebracht. Sie galt als das berüchtigste Gefängnis in ganz SA. Sie wurde jedoch auch bis ins 20. Jahrhundert als Insel für Leprakranke genutzt.