Do 7.9. So haben wir uns Vilnius nicht vorgestellt
 Müssen heute ein Schlechtwetterprogramm improvisieren, denn draußen schüttet es. Das nahegelegene Zentrum für zeitgenössische Kunst klingt interessant, also schnappen wir Regenschirm und Windjacke und stiefeln drauflos. Zuerst machen wir noch einen Abstecher zum Tor der Morgenröte, wo ein Marienbild in einem kleinen Kapellenzimmer von Pilgern verehrt wird. Das CAC, unser eigentliches Ziel, ist aber wegen der Arbeiten für eine neue Ausstellung, die in drei Tagen eröffnet wird, geschlossen. Enttäuscht verziehen wir uns in ein Internet-Cafe und suchen Quartiere für die nächsten Nächte.
 Endlich hört der Regen auf und wir spazieren zur Universität, deren Innenhöfe und speziell die Kirche sehenswert sind. Der Besuch im Gotischen Winkel mit der filigranen Annenkirche und der sehr renovierungsbedürftigen Bernhardskirche macht ohne Regenschirm auch mehr Spaß. Erklimmen danach den Burghügel, finden den Ausblick über die Stadt wegen des trüben Wetters aber nicht so richtig beeindruckend und so verkneifen wir uns auch die letzten paar Höhenmeter auf den Gedeminus-Turm. Fahren stattdessen mit einem Doppelmayr-Schrägaufzug hinunter ins Arsenal, wo gleich ums Eck das Nationalmuseum für angewandte Kunst zur Besichtigung einlädt. Nach dieser hübschen Ausstellung alter Möbel und sakraler Gegenstände machen wir uns noch auf eine langen Marsch zur über 1 1/2 km stadtauswärts gelegenen Peter-und-Paul-Kirche. Direkt an einem großen Kreisverkehr gelegen, sieht sie von außen eher unscheinbar aus, aber im Inneren wird man von der Fülle an weißem Stuck direkt geblendet. Punkt 17:00 Uhr beginnt eine Messe und wir verlassen dieses barocke Prunkstück. Latschen wieder zurück ins Zentrum, schauen nochmal in der Kathedrale mit der schönen Kasimir-Kapelle vorbei und setzen uns letztendlich auf die kleine Terrasse vor einem Restaurant um eine Spezialität des Landes zu verkosten - die hier epelinai genannten Kartoffelknödel.