Am neunten Tag schaffte wir es doch noch über die Touristinformation eine Führung durchs Nonnihus zu bekommen. Es war spannend, die vielen Bilder über sein Leben und seine Reisen und vor allem auch das Haus mit den niedrigen Decken zu entdecken. Für mich als relativ großen Menschen war es sehr anstrengend, das obere Stockwerk zu besichtigen, da ich nur gebückt gehen konnte. Auf der Weiterfahrt besuchten wir noch den Ort Möduvellir, wo Nonni geborgen war, jedoch erinnerte hier nur noch ein Gedenkstein an seinen großen Sohn. Den Ort Skipalon, der uns von unserem Hausherrn empfohlen worden war und wo Nonni und Manni im Film einen Winter verbringen, konnten wir leider nicht besichtigen, da die Straße mit einer Kette abgesperrt war. So fuhren wir wieder zurück auf die Nr. 1 Richtung Blönduos über die Öxnadalsheidi, eine schöne Strecke mit gewaltigen Bergmassiven und weiten Tälern. Es war eine schöne, aber einsame Gegend; mir persönlich gefiel aber der Osten besser. Nur das Wetter meinte es heute nicht so gut mit uns, es war zwar trocken und auch die Sicht war gut, aber es wehte ein eisiger Wind, der einem die Gesichtszüge erstarren ließ. Es hatte bereits im Osten begonnen, aber nun wurde es immer kälter. Dann brachen wir nach Glaumbaer zu den dortigen Grasodenhäusern auf. Auch diese waren sehr schön, obwohl ich sagen muss, dass mir die Häuser in Laufas besser gefallen haben. Aber auch hier konnten wir die Häuser nur von außen besichtigen, es ist eben einfach Nebensaison. Auf der Weiterfahrt Richtung Blönduos entdeckte ich das Schild eines Countryradiosenders, es war richtig lustig dieser Musik bei dieser Gelegenheit zu lauschen. Da uns Blönduos, abgesehen von der Kirche, nicht sehr gefiel, bogen wir ab Richtung Skagaströnd. Dort soll die einzige Countrybar in Island sein, leider war sie bei unserer Ankunft geschlossen, genauso wie das Gästehaus. Aber Isländer sind flexibel, wie man uns einmal mehr bewies. Ein netter Mann einen Stock über dem Gästehaus rief für uns die Besitzerin an und sie kam auch sofort, um uns zu empfangen. Es waren schöne große Zimmer und sogar ein Fernsehraum, eine Bar usw. waren vorhanden, eine richtige schöne Wohnung und das alles für uns alleine. Sie öffnete schließlich sogar nur wegen uns die "Kantrybaer", da es in der Ortschaft keine Möglichkeit gab, etwas zu Essen zu bekommen. Es war wundervoll, ein Blockhaus, sehr schön hergerichtet im Westernstil, im Obergeschoss befand sich der Radiosender, den wir gehört hatten. Im Nebenraum, wo sich Bühne und Tanzfläche befindet, war noch der Maler am Werk, er malte ein riesiges Wandbild mit Cowboys und Indianern. Es ist unbeschreiblich schön und sie öffnete nur für uns zwei, unglaublich. Im August ist hier immer ein Countryfestival, zu dem die Leute sogar aus den USA anreisen. Ich kann Skagaströnd und die Kantrybaer nur empfehlen, am Besten aber wenn nicht gerade Ruhetag ist und der Ort bis auf den eisigen Wind wie ausgestorben ist.