Die letzte Stunde war die anstrengendste von allen. Bei diesem Tempo und bei diesem unbeschreiblichen Gelände mußte man sich ungeheuer konzentrieren und blitzartig auf alles einstellen. Das Gelände sauste wie im Zeitraffer unter den Pferdebeinen weg, und Lisingur war kaum zu halten. Er wußte genau, daß bald "seine" Weide auftauchen würde. Und endlich, endlich waren wir da! Von elegantem Absteigen konnte keine Rede mehr sein, stumm rutschten wir von den Pferderücken, versorgten die Tiere und sanken dann total erschöpft in die Sitze des Geländewagens, der uns zum Hof brachte, wo das Essen schon auf uns wartete. Ungeduscht und stinkend wie ein Iltis fiel ich ins Bett und schlief wie eine Tote.

Am nächsten Tag war ich so erledigt, daß ich absolut keine Lust verspürte, heute auch nur ein Pferd anzufassen. Die anderen fuhren los, um die Pferde heimzureiten, während ich genüßlich unter der Dusche stand. Ich hatte ziemlichen Muskelkater in Armen und Brustmuskeln, obwohl ich an sich ganz gute Kondition hatte.

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Das hier war aber wohl doch ein bißchen sehr hart gewesen und reichte mir völlig. Ich vertrödelte den Vormittag und schrieb ein paar Zeilen in Abi’s Gästebuch. Dabei versuchte ich, meine vielen Eindrücke zu sortieren und zu verdauen.

Gegen 15.30 Uhr kamen auch die anderen vom Ritt zurück. Die Schwedin hatte meinen Lisingur geritten, weil sie auch mal den Tölt kennenlernen wollte, und sie war total begeistert. Allerdings hatte sie gewaltig Mühe gehabt, ihn zu halten.