Gerade sind wir an einem Weg Richtung Neuzelle. Zwei Spaziergänger kommen mit einem Riesenregenschirm daher und amüsieren sich über unseren gut funktionierenden Wetterschutz. Jeder hält zwei Zipfel fest. Das Wasser schießt an dem Seiten runter. Nass werden nur unsere Füße, nach kurzer Zeit stehen wir in einer Pfütze. Alles halb so schlimm. Bald scheint wieder die Sonne und wir legen in Plane zusammen. An einem Baum sehen wir einen Pfeil Richtung Neuzelle und „Campingplatz beim Zickenzeller“.

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Wir radeln in diese Richtung, das bekannte Kloster ist schon in Sichtweite, da fängt es wieder an zu gießen. Wir sind an einer überdachten Bank und können unsere Plane am Fahrrad lassen. Zwischen zwei Schauern schaffen wir es zum Campingplatz, haben gerade das Zelt aufgebaut und flüchten mit Heringen in der Hand unter eine Überdachung. Wie oft es noch in der Nacht geregnet hat, wissen wir nicht. Am nächsten Morgen scheint die Sonne. Neuzelle ist wunderschön, hier verbringen wir den nächsten Tag. Am meisten freut sich mein Hinterteil über diesen Ruhetag. Wir sehen uns im Kloster um, kosten Likör in der Klosterbrennerei, gehen einfach mal spazieren, essen im Restaurant.

Bei strahlendem Sonnenschein und wieder Gegenwind starten wir am nächsten Tag nach Ratzdorf, wo sich die Oder nach Polen verabschiedet. Die Lausitzer Neiße begleitet uns nach Guben. Auch dieser Ort ist einmalig schön. Das Rathaus befindet sich in einer restaurierten Fabrikhalle, wir sind neugierig und gehen einfach rein. Wie so oft haben wir Appetit auf Kaffee und Berliner und finden bald einen Bäcker, wo wir bei diesem schönen Wetter draußen sitzen können. Dann radeln wir über die Neiße-Brücke nach Polen und erleben den gleichen Gegensatz zu Deutschland wie in Gryfino. Die Straßen sind in Gubin katastrophal, wir schieben unsere Räder lieber. Nein, wir bleiben nicht lange, schnell zurück nach Deutschland. Dort finde ich einen Schleckermarkt und erstehe für mein geschundenes Hinterteil Baby-Wundschutzcreme mit Panthenol.