Um die empfindliche Fläche vor Schaulustigen zu schützen, ließ die deutsche Forscherin Maria Reiche 1976 einen Turm errichten. Da wo er steht, durchschneidet die Panamericana Linien und Flächen. Das ist der Turm den wir in Windeseile besteigen um die ersten Eindrücke von den Motiven zu bekommen. Zu sehen bekommen wir, dass die schnurgerade Straße einige Linien durchschneidet, aber auch einen Baum der an einen Baobab in Afrika erinnert, und ein Gebilde aus dem zwei Hände herauszuwinken scheinen.

Maria Reiche wurde in Dresden geboren. Dort studierte sie bis 1928 Mathematik, Physik, Geographie, Philosophie und Pädagogik an der Technischen Universität Dresden. Als 29-jährige wurde sie Hauslehrerin beim Deutschen Konsul in Cuzco. Später ging sie nach Lima. Dort lebte sie von Gelegenheitsjobs, Sprachunterricht und Übersetzungen. Seit 1937 half sie am Nationalmuseum Lima historische Stoffe zu restaurieren. 1939 hörte sie von dem amerikanischen Wissenschaftler Paul Kosok zum ersten Mal von den so genannten Nazca-Linien. Er bat sie, einige Messungen für ihn zu machen. Ab 1946 begann sie völlig allein die rätselhaften Zeichnungen zu untersuchen. Warum haben die Indios in Peru vor über 2000 Jahren Bilder in die Wüste gezeichnet, die nur aus der Luft zu erkennen sind? Haben sie ihr Geheimnis mit ins Grab genommen? Das waren die Fragen, die sich Maria Reiche stellte.

"Gerade als die Sonne am Horizont unterging bemerkten wir, dass der Punkt des Sonnenunterganges fast genau über dem Ende einer der langen Linien lag. Es war der 22. Juni, der Tag der Wintersonnenwende und in der südlichen Hemisphäre der kürzeste Tag des Jahres." Paul Kosok