Inzwischen ist auch der Bus mit dem reparierten Reifen eingetrudelt und nimmt uns wieder auf. Es geht noch ein ganzes Stück bergan über holprige Piste, bis wir dann schließlich die uralte Missionskirche von 1691 erreichen, die noch ganz gut erhalten ist. Nebendran ist ein verwahrloster Friedhof. Auf den wenigen Gräbern wachsen entweder Kakteen als Grabschmuck oder Plastikkränze liegen darauf.

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Es gibt hier ein paar armselige Hütten, und ich finde diesen Ort ebenso trostlos wie die bisher gesehenen. Ich dachte vorher, daß die Mexikaner ein lebensfrohes Völkchen wären mit Scharen von fröhlichen Kindern. Bisher ist mir nur Tristesse und Armut begegnet. Wenn man die Vergangenheit dieser Menschen kennt, weiß man allerdings, daß sie herzlich wenig Grund zum Lachen haben. Von den ehemals 70.000 eingeborenen Indianern blieben nach der Kolonisierung durch die Mönche nur rund 6.000 Menschen übrig, alle anderen waren in den Bergwerken oder an den von den Patres eingeschleppten Seuchen innerhalb weniger Jahre gestorben. Wo auch immer die Weissen und die Missionare versucht haben, Eingeborene zu bekehrenund ihnen die Lebensform der angeblich zivilisierten, christlichen Welt aufzuzwingen, bleibt das gleiche Bild von Tod und Zerstörung zurück. Es ist nur eine andere Methode als die der Krieger.

Wir verlassen diese Mission bald und holpern und rattern wieder durch diese faszinierende Bergwelt zurück nach Loreto, wo wir wieder Brot und vor allem Bier kaufen und in einem kleinen Laden sogar die ersten Postkarten erstehen können. Briefmarken suchen wir leider vergeblih, und das Postamt hat geschlossen.