Rundu - Okavango-Delta

 Da bei „Frankie“ das Getriebe kaputt ist und auch erst bis Nachmittag repariert wird, ordert Melissa einen Reisebus für uns. Für uns heißt das: Zelte, Schlafsäcke, Küchenutensilien, Schlafmatten, Proviant etc. in den Reisebus umpacken, großes Gepäck brauchen wir nicht, denn die nächsten drei Tage gibt’s weit und breit keine sanitären Anlagen und auf geht’s Richtung Botswana. Die meisten nutzen die Gelegenheit für ein kleines Nickerchen. Nachdem sich Melissa auch Zehn mal erkundigt hat, ob auch jeder seinen Reisepass dabei hat geht’s weiter - ihren Pass hat sie leider vergessen und so reist sie illegal unter der Rückbank des Busses versteckt nach Botswana ein und Danika wird hierzu noch schnell zum Reiseleiter befördert. Die Fahrt geht mit unserem Bus nach „Etsha 13“ im Nordwesten am Rand des Deltas, in ein bettelarmes Dorf mit ein paar Strohhütten. Dort wird erstmal das gesamte Gepäck auf zwei 4x4-Fahrzeuge mit Anhänger verteilt. Die neugierigen, aber verständnislosen Blicke der Einheimischen nehmen wir erstmal als gegeben hin. Die Reise geht dann auf der Ladefläche weiter über ein paar kleine schlecht asphaltierte Wege und später durch tiefen Sand. Sogar unser Allradfahrzeug bleibt einige Male im Sand stecken. Unsere Unterkunft in der Delta-Lodge beziehen wir schon am Nachmittag und haben noch Zeit den Ausblick vom Rande des Deltas aus zu genießen, wenn auch ohne den versprochenen Tierreichtum, dafür aber mit den saftigen grün der Papyruswälder, die vor unserer Lodge beginnen und nicht zu enden scheinen.

Melissa bereitet uns heute ein ganz besonders gutes Abendessen zu. Es gibt leckeres Curry und allerlei andere Sachen dazu. Es wird sogar an die gedacht, die kein Fleisch (wer macht denn so was) oder kein Käse essen - wie löblich. Unsere beiden im Camping erprobten Deutschen, offenbaren uns allen, dass sie sich zum Zwecke des Schutzes vor wilden Tieren in der Nacht, so genannte „Pullerflaschen“ gebaut haben, sprich ehemalige Colaflaschen, die hoffentlich nie mehr recycelt werden und Nachts so die Blase will, im Zelt befüllt werden. Fragen wie: „Wer hält die Flasche?“, „Hat jeder eine eigene oder gibt’s eine Gemeinschafts-Pullerflasche?“ oder „Wie wird die volle Flasche (ohne Verschluss), denn nachts gelagert?“ oder „Wie trifft man denn im Dunkeln in das richtige Loch?“, haben uns vor Lachen nicht gerade besonders schnell einschlafen lassen und das obwohl wir auch diese Bar restlos leer getrunken haben. Mit „wir“ ist natürlich der gesamte Truck gemeint. Getrunken wurde übrigens in der gewohnten Reihenfolge: Savanna Dry, anderes Cider, Bier und Alkopops. Auf jeden Fall hat das Gelächter das ganze Okavango-Delta wach gehalten…