Montag, 23. Februar 2009

Mit dem Mietwagen in Johannesburg klappte alles auf Anhieb. Alles schien gut zu werden.
Wir machten uns auf zur Zebra Country Lodge, ca. 30 km nördlich von Pretoria, wo wir uns erst einmal akklimatisieren wollten. Unterwegs machten wir erste Bekanntschaft mit den hiesigen Läden. Die Getränkekategorisierung bereitete Probleme: siegesgewiss erstanden wir „Litschi-flavoured Water“ statt einfachem Mineralwasser. Es sah schlichtweg frischer aus, entpuppte sich aber als volle Zucker- und Geschmacksstoffdröhnung. Also rein in den nächsten Supermarkt, in den wir mit unseren Rucksäcken nicht eingelassen wurden. Dort gab es einen „Burial Club“ sowie ein Geschäft, das Elektrizitätskarten verkaufte, die aussahen wie unsere Handy-Prepaidkarten. Etwas unbehaglich wurde es den unbedarften Mitteleuropäerinnen da.
Kaum waren wir auf der Lodge angekommen, fing es kräftig an zu regnen. Selbst die dicken, bunten Kois in den Wasserläufen im Areal sammelten sich unter den Brücken und in Ufernähe. Was also tun? Wir steuerten die überdachte Restaurantterrasse an, tranken das eine oder andere Castle-Bier gegen das beständige Prasseln und sinnierten in die perlenden Tropfen auf den Riesenfarnen hinein. Deren Wedel bogen sich und die noch eingerollten Blätter schienen die Spirale enger zu ziehen.

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Am Abend dann kränkelte Lisa bei 37,4 °C. Der Strom war schon länger ausgefallen. Dafür hatte es zu regnen aufgehört. Draußen auf der Terrasse saßen wir im Kreis zusammen, bei Sandelholzrauch und Kerzenschein. Der südliche Himmel funkelte in strahlender Pracht. Das Kreuz des Südens suchten wir lange vergeblich, der Orion hingegen war gleich zu sehen.

Dienstag, 24. Februar 2009

Am nächsten Morgen die Weiterfahrt zum Entabeni Reservat, ca. 20 km von Polokwane, bei wunderbarem Wetter. Zuerst hielten wir noch, stiegen aus, hüpften um wilde Malven und prächtige Kakteenblüten, rannten bunten Schmetterlingen nach und lagen am Boden, um mächtige Eukalyptusstämme zu fotografieren. Wenige Stunden später fuhren wir sogar an stattlichen Straußenherden vorbei. Der Weg zog sich.
Der Linksverkehr stellte kein größeres Problem dar. Die Orientierung nach Karte und Straßenschildern war etwas anspruchsvoller. Am Besten kamen wir nach dem Ausschlussverfahren voran. Wenn wir in einem Ort alle vermeintlichen Ausfallstraßen abgefahren hatten und diese entweder in Wohnviertel mündeten oder in die völlig falsche Himmelsrichtung führten, nahmen wir die Straße, die am Ende übrig blieb. Einfaches Prinzip, wenn auch etwas zeitaufwändig. In 85% der Fälle steht das ersehnte Richtungsschild einen Kilometer hinter der Kreuzung, an der man es erwartet hätte.