14 März 2007 – 5. Tag auf See / Zodiac-Tour in Elsehul

Position am Nachmittag: 54°09' S / 39°42'W

Lufttemperatur: 4°C, Wassertemperatur 5°C,

Wetter: bewölkt, hohe Wellen (6 Meter), Beaufort 6-7; später: Beaufort 5

„Zuerst meint man, Eisberge auf dem Wasser zu sehen, bis das Schiff langsam näher herankommt und sich die weißen Flächen zu einer Gebirslandschaft zusammenfinden, die sich unmittelbar aus dem Meer erhebt, ohne lange mit sanften Hügeln Atem zu holen“

Wer heute schon morgens um 7 Uhr wach war, konnte sehen wie die Sonne ein goldenes Licht in die Schaumkronen zauberte. Leider war dieser Anblick nur von kurzer Dauer und zwei Stunden später hüllte sich alles in Nebel und Schneeflocken wirbelten um unser Schiff. Aber nichts desto trotz: Mittags um halb eins sichteten wir zwei Seiwale. Und zum ersten Mal sahen wir Pinguinsturmtaucher, Südliche Riesensturmvögel, Graukopfalbatrosse und einen Südlichen Rußalbatros. Pelzrobben sprangen um unser Schiff und waren die Vorboten auf das ersehnte Land. Die große Frage war: Wann ereichen wir denn nun endlich Südgeorgien?

Um halb fünf war es dann endlich soweit: Irgendwo im dichten Nebel sahen wir die Umrisse der spitzen Berge Südgeorgiens auftauchen! Fast alle von uns waren auf der Brücke oder an Deck, um das Ziel unserer Reise zu begrüßen.

Am Abend um sechs Uhr erreichten wir Elsehul und konnten das erste Mal auf unserer Reise die Zodiacs herunterlassen und einen ersten Eindruck von der Inselwelt gewinnen.

Die Doppelbucht von Elsehul liegt im äußersten Nordwesten Südgeorgiens und bietet den Pelzrobben und vielen Vögeln sehr gute Brut- und Aufzuchtbedingungen. Wir fuhren zu einer Kolonie von Goldschopfpinguinen und entdeckten sogar einen Königspinguin. Wir sahen Riesensturmvögel auf dem Wasser sitzen. Ruß- und Graukopfalbatrosse flogen über unsere Köpfe. Unzählige junge Pelzrobben folgten uns neugierig. Überall wimmelte es nur von Tieren und wir waren mittendrin! Nach einer Stunde Zodiac-Cruising kehrten wir zufrieden zu unserem Schiff zurück.

Nach dem Abendessen erzählte Monika uns die Geschichte rund um die Knoblauchknolle, die seit 2 Jahren den Barometer auf der Brücke schmückt und für Sicherheit auf der See sorgt. Hier an Bord, so sagte sie, fühlen sich jedenfalls alle wie unter einen Schutzzauber, und die Knolle hat dem Schiff, der Besatzung und den Gästen noch immer Glück gebracht.