18. März 2007 – Salisbury Plain / Prion Island

Position am Mittag: 54°01' S / 37°14'W

Lufttemperatur: 5°C, Wassertemperatur 3°C,

Beaufort: 6-7

Morgens um 7:40 Uhr auf der Brücke: Was für ein Glück! Die Sonne schien, das Meer war blau, von weitem sahen wir ein paar Eisberge, Gletscher, grüne Inseln, Puderzuckerberge… Südgeorgien zeigte sich wie im Bilderbuch und wir freuten uns auf unsere nächste Landung in Salisbury Plain.

Was für ein wundersames Schauspiel, wenn in der morgendlichen Frische das sanfte Sonnenlicht auf Zehntausende von Königspinguine fällt! Am Strand stehen sie noch einzeln oder in kleinen Gruppen, bis sie sich an den 500m entfernten Hügeln zu einem einzigen weiß-orangen Fleckenmuster verdichten. Ein Wirrwarr aus Köpfen und Schnäbeln, das sich noch weiter den Hügel hinaufzieht – ein überwältigender Anblick!

In der Kolonie konnten wir einen Einblick in die vielen Stadien des komplizierten Brutzyklus der Königspinguine gewinnen. Da schaut das Ei ein wenig aus der Gefiederfalte der Bruttiere heraus, oder es sind zwischen den Beinen schon winzige, wenige Wochen alte Küken zu entdecken. Daneben gibt es die stattlichen Jungtiere der Spätbrüter aus der letzten Brutsaison, die jetzt schon dieses Flaumgefieder ablegen und bald wie richtige Königspinguine aussehen werden.

Am Nachmittag stand unsere letzte Landung auf dem Programm: Prion Island. Das Wunderbare dieser kleinen Insel sind die nistenden Wanderalbatrosse und Riesensturmvögel.

Ihre Nester befinden sich oben zwischen den mit Tussockgras bestandenen Hügeln und den feuchten, mit Moos und Gras ausgelegten Senken. Um auf das Plateau zu den Albatrossen zu gelangen, mussten wir einen matschigen Weg ca. 50 Höhenmeter hinauf steigen. Natürlich trafen wir wieder auf unsere putzigen Freunde: Pelzrobben, die von allen Seiten aus dem dichten Gras empor strebten und brüllten oder grunzten.

Oben bei den Vögeln überwältigte uns die atemberaubende Aussicht und plötzlich herrschte eine andächtige Ruhe – weil die Albatrosse in ihren Nestern so eindrucksvoll und anmutig sind. Wir setzten uns im gebührendem Abstand ins dichte Tussockgras, um so wenig wie

möglich zu stören und wurden auch schon gleich Zeugen vom “Tanz der Albatrosse”: Ein Paar breitete seine langen Flügel aus und ging im Kreis umher, wobei sie sich immer wieder beschnäbelten. Ein paar flauschige Küken konnten wir ebenfalls ausfindig machen.

Wir waren uns einig, dass die Albatrosse auf Prion Island ein absolutes Highlight und ein wunderbarer Abschluss unserer Reise in Südgeorgien war.