Wir unterhalten uns viel und erstaunlicherweise taut Jonathan auf, staunt über viele Dinge, wie Blumen, Käfer und Steine. Ich hatte ihn außerdem neugierig auf das Gipfelkreuz gemacht, das einzigartig und etwas ganz Besonderes ist. Um 15.00 Uhr erreichen wir den Gipfel, 2653m. Er ist wirklich begeistert von dem Kreuz. Es sieht nämlich von unten nur aus wie ein Kreuz. Tatsächlich sind es aber zwei Figuren aus Holz: Die stehende Muttergottes, die ihren Sohn quer auf den Armen trägt.

 Leider klart der Nebel nicht vollständig auf und so genießen wir nur ein halbes Gipfelglück. Da kann auch die Gipfelschokolade nur bedingt trösten. Bei den Gipfelfotos haben die drei Männer ihren Spaß, weil ich lange suchen muss, bis ich einen passenden Platz für den Fotoapparat finde, der uns mit Selbstauslöser zusammen aufnehmen soll. Beim Sprint hin zum Kreuz schramme ich mir noch das Knie auf, was aber die anderen vor lauter lachen gar nicht ernst nehmen.

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Danach machen wir uns an den Abstieg, der problemlos und natürlich viel schneller geht, als hinauf. Jonathan ist gut gelaunt und schwatzt ununterbrochen. An einer eher unschwierigen, aber abschüssigen Geröllstelle rutscht Jürgen weg und stürzt, nicht weit runter, aber es reicht, um sich das Knie und zwei Finger aufzuschrammen. Jonathan ist entsetzt, weil eigentlich Opa ihn halten soll. Und nun steht er da, hat das Seil in der Hand und Opa sitzt zwei Meter tiefer auf dem Geröll. Nachdem Jürgen signalisiert hat, dass nichts passiert ist, ziehen wir das Ganze ins lächerliche und als demonstratives Beispiel, dass beim Abstieg die meisten Unfälle passieren.

 Mit vielen Eindrücken und Erfahrungen, und mit kleinen Blessuren sind wir um 17.30 Uhr wieder im Riemannhaus. Als erstes gönnen wir uns Radler und Limo. Mit Duschmarken (2,00€ für 3 Minuten) bewaffnet, reihen wir uns in die Schlange der Wartenden ein. Natürlich darf man nicht darüber nachdenken, welche Sporen, Bazillen oder Keime dort in der Dusche unterwegs sind, sonst vergeht einem die Lust auf Haar- und Körperpflege, die nun aber doch seit Sonntag mal wieder nötig sind, vor allem im Hinblick auf den morgigen Tag, an dem wir die Nacht in einer Biwakschachtel verbringen werden.