Um 16.00 Uhr stellt Jürgen, der bereits vom Rumhängen die Nase voll hat, die Frage in den Raum, ob wir nicht noch auf den Sommerstein klettern wollen. Jonathan hat keine Lust und so darf er es sich weiterhin auf der Terrasse mit Sprite gut gehen lassen. Es ist ein 20minütiger Anstieg bis zum Gipfel. Wir genießen die tolle Fernsicht und erklären zwei Frauen, die sich in der Nähe aufhalten, noch die Berge in der Ferne rund um Berchtesgaden. Gut auszumachen ist das markante Massiv des Watzmann, der seine breite Ostwand präsentiert, der Hohe Göll, das Hohe Brett, den Schneibstein, das Funtenseegebiet, das Grün der Gotzenalm, das Kehlsteinhaus auf dem Bergsattel, den Jenner. Hinab brauchen wir nur 15 Minuten und Jonathan freut sich, dass wir wieder da sind.

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Wir bereiten unsere Lager. Wasch- und Duschraum sind getrennt und befinden sich im 1. Stock. Männlein und Weiblein benutzen sie gleichermaßen, was mich bei unserem ersten Aufenthalt in diesem Haus im Jahre 1997 schon sehr verwundert hatte. Man muss eben hartgesotten sein, wenn man in die Berge geht. Sie werden erst um 17.00 Uhr aufgeschlossen. Wir ziehen gemeinschaftlich in den Waschraum. Hui, kaltes Wasser erfrischt, aber kühlt auch angenehm die von der Sonne verwöhnte Haut. Die anschließende Eincremaktion gestaltet sich in unserem Lager, angesichts der Enge, recht schwierig. So sauber und adrett gehen wir zum gemütlichen Teil über und suchen uns ein Plätzchen auf der Terrasse, da die Sonne noch ohne Beeinträchtigung von Wolken vom Himmel lacht. Für den etwas auffrischenden Wind haben wir unsere Jacken dabei. Das Essen wird recht schnell serviert, da man hier auf viel Kundschaft eingestellt ist. Da das Bergsteigeressen wieder kein Nudelgericht ist, sondern Linseneintopf, entscheiden sich die Männer für Leberkäse mit Bratkartoffeln und ich für Schinken mit Ei und Bratkartoffeln. Zur Verdauung gibt’s eine Schachpartie zwischen Jonathan und Lutz. Genau um 20.09 Uhr verschwindet die Sonne rechts vom Breithorn. Danach wird’s empfindlich kühl. Als Jonathan keinen Bock mehr auf Schach hat, üben sie noch Bierdeckelschnippen von der Tischkante. Als dann gar nichts mehr geht, spielen sie Schwarzer Peter mit Bierdeckeln. Nach müde kommt blöd!