Kaum eingeschlafen fängt auch schon das Telefon ganz penetrant zu klingeln an, es ist plötzlich ungemein wichtig, das einer von uns zur Rezeption kommt – also geh ich missmutig gelaunt nach unten, um zu erfahren das man jetzt unsere Reisepässe kopieren möchte – aber klar doch- also bring ich die scheiß Dinger – komisch nur beim einchecken heute Nachmittag war keiner dran interessiert. Kaum wieder im Bettchen klingelt das Telefon auch schon wieder, aber man lernt ja sehr schnell aus seinen Fehlern – diesmal wird’s ignoriert.
Am nächsten Morgen stellt sich dann raus, das das mit dem Kopieren wohl nicht ganz so geklappt hat und wir schleifen die Pässe erneut an. Aber bei einem amerikanischen Frühstück ist der Ärger dann auch schnell vergessen, für heute haben wir uns vorgenommen mit dem Dinotruck zu 65 Mio. Jahre alten Saurierspuren zu fahren, der Truck ist auch schnell gefunden und die Tickets gekauft, nur mit der Abfahrt hapert’s noch. Leider sind nicht genügend Leute zusammengekommen (der Truck fährt erst ab 5 Personen – wir waren nur zu dritt), also vertröstet man uns auf Mittag – auch gut dann wagen wir den Aufstieg zum Franziskanerkloster Convento La Recoletta aus dem Jahr 1600, von wo aus man einen guten Blick auf die ganze Stadt haben soll. Über steile Gassen und Treppen erreichen wir das Kloster, in dem sich heute eine Schule befindet, der Ausblick ist auch nicht zu viel versprochen und wir genießen die Aussicht auf die Berge der Umgebung, wenn man einmal da ist lässt man sich natürlich auch die Führung im Kloster nicht entgehen – und so bezahlen wir 1€ Eintritt und werden durch die 3 Innenhöfe geführt (auch hier natürlich nur in spanisch, aber ein bisschen was verstehen wir dann doch).

{{g_ads}}

Im letzten Hof steht eine über 1400 Jahre alte Zeder und wartet auf Touristen und Hobbyfotografen, der Stamm ist so dick, dass man 8 Leute braucht um ihn zu umfassen. Im Kloster selbst können wir dann noch einen geschnitzten Chor aus Zedernholz bewundern, und jetzt haben wir sogar einen Übersetzer – ein Deutscher und sein bolivianischer Freund sind zu uns gestoßen – sehr angenehm sich mal ein paar Sätze in einer bekannten Sprache zu unterhalten J.
Langsam geht’s auf Mittag zu und wir machen, dass wir den Berg wieder runterkommen. 11:30 Uhr im Dinotruck und es haben sich tatsächlich 5 Leute unterschiedlichster Nationalität gefunden um zum Cal Orckó (Saurierspuren) zu fahren. Vorbei an einer Vielzahl von Autowerkstätten, bei deren Anblick der deutsche TÜV glattweg umfallen würde verlassen wir die Stadt. An der riesigen Zementgrube wird tatsächlich noch gearbeitet, kaum sind wir aus dem Auto gestiegen gibt’s auch schon einen gewaltigen Knall – aber halb so wild war nur ne kleine Sprengung. Die besonders gesundheitsfördernde Staubwolke legt sich auch recht schnell wieder. Endlich können wir einen ersten Blick auf die Fußspuren werfen, und schon geht’s weiter, mit vermutlich nicht unerheblich großen Aufwendungen von Fördermitteln wurde ein kleiner Park angelegt, in dem man alle Saurier die Spuren auf der Platte hinterlassen haben, in Originalgröße als Figuren dargestellt hat. In einer Führung erfahren wir alles was bisher über die Urzeitriesen bekannt ist und natürlich auch die Entstehung der Fußspuren. Früher war an der Stelle ein See, welcher ausgetrocknet ist und als nur noch Schlamm da war sind die Fußspuren eingedrückt worden, getrocknet und danach hat sich jede Menge anderer Dreck darüber abgesetzt und das Ganze konserviert. Durch Plattenverschiebungen wurde die einst flache Platte in eine fast aufrechte Position bewegt und so kann man sie heute noch bewundern.