Klaus und Richard hatten viele Fotos gemacht, ich hatte vor Aufregung gar nicht daran gedacht. Das Walestreicheln war da auch viel wichtiger, und ich hatte ja schon soviele Walfotos gemacht. Zum Schluß sogar noch von Skyhoppern (Himmelsspringer), wie springende Wale genannt werden. Sie sprangen zwar nicht ganz aus dem Wasser, aber doch zu gut einem Drittel. Und einmal tauchten doch tatsächlich vier Wale gleichzeitig weit aus dem Wasser und schienen sich umzusehen, was über Wasser so los ist. Richtig lustig sah das aus, und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Wale mit uns genau so viel Spaß hatten wie wir mit ihnen. Keinesfalls fühlten sie sich von uns gestört, und das fand ich herrlich.

 

 

Und erst hier, nach 6 Tagen, merkte ich zu meinem Entsetzen, daß ich nicht ein einziges Handtuch eingepackt hatte. Der ganze Stapel, den ich gerichtet hatte, war aus unerfindlichen Gründen oder wegen Reisefieber und Aufregung zu Hause liegen geblieben. Darüber konnte ich mich kaum beruhigen, aber Richard half mir aus der Patsche, er konnte ein Handtuch entbehren. Aber allein die Tatsache, daß mir dies erst am sechsten Tag auffiel, zeigt, welche Waschmöglichkeiten wir hatten. Nämlich fast Null! Fürs Gesicht hatte ich immer Gesichtswasser dabei, und die Hände hatte ich immer an der Luft trocknen lassen. Für den großen Restgab es kein Wasser...

Ich war also ganz froh mit meinem einen Handtuch und inspizierte die ominöse Dusche. Es war ein besserer Bretterverschlag mit einem Loch im Boden, über dem ein Stück Holz lag, und aus einer merkwürdigen Einrichtung kam dann ein spärlicher Wasserstrahl, aber immerhin, es kam Wasser. Daß es kalt war, macht überhaupt nichts. Nach der Dusche zog ich komplett neue Sachen an und fühlte mich mindestens wie Liz Taylor, auch wenn ich nicht so aussah.

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Diesen Tag krönten wir dann bei Totas Seafood Restaurant mit Hummer, Krabben und anderen Meeresdelikatessen. Dazu spendierte ich zur Feier des Tages einen mexikanischen Rosé für die Gruppe, was genau so wenig bedankt wurde wie die Zweiliter-Flasche vom Vortag. Das sollte mir eine Lehre sein. Es gibt halt immer einige Leute, die nur nehmen und andere, die immer geben.