Nach dem Frühstück fahren wir los über Schotterpiste in Richtung Berge zu den Felsmalereien der Eingeborenen in der Sierra de San Francisco. Man vermutet, daß diese Malereien aus der Zeit stammen, bevor die Weißen hier siedelten. Hier ist die Gegend nur äusserst dünn besiedelt, und wenn, dann sind es nur ein paar erbärmliche Hütten. Dafür ist die Landschaft umso grandioser. Eine Bergwand nach der anderen taucht auf, tiefe Schluchten tun sich auf, zu den Kandelaberkakteen gesellen sich die schönen Faßkakteen. Hier sind es vor allem die Ferokakteen, besonders die Art, die auch Teufelszunge genannt wird mit langen, breiten und knallroten, nach unten gebogenen Stacheln.

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Überall wachsen sie in großer Zahl, diese bei uns teuren Raritäten. Aber in der hier vorhandenen Größe sieht man sie bei uns höchstens in einem sehr guten Sukkulentenhaus. Ich bin jedenfalls als Kakteenliebhaberin total begeistert von dieser urtümlichen, von Menschenhand völlig unberührten Gegend. Auch schöne Yuccas wachsen hier und dann auch der witzig aussehende Baum namens Cirio, der wie eine Fahnenstange hoch in den Himmel ragt und meist die Form einer umgedrehten Karotte hat. Große Exemplare kringeln und schnörkeln sich oft am Ende in den witzigsten Formen, die die Phantasie anregen. Die Elefantenfußbäume sind hier seltener als bisher anzutreffen, sie brauchen wohl wieder etwas andere Lebensbedingungen. Später sahen wir davon aber noch Tausende.

Nach 37 km Schotterpiste kommen wir zu einer Ansiedlung weniger Hütten in dem schon bekannten Zustand. Dort holen wir einen Führer ab, der mit uns ein Stück des Weges zurückfährt. Dann laufen wir vielleicht 100 Meter den Berg hoch und finden unter einem vorspringenden Felsen eine ganze Anzahl nicht sehr gut erhaltener Felsmalereien. Tiere und Menschen sind dargestellt, offensichtlich Jagdszenen. Die Menschen haben Hörnchen auf dem Kopf wie kleine Antennen. Bis heute konnte nicht herausgefunden werden, was diese Antennen zu bedeuten haben. Nicht sehr beeindruckt gehe ich wieder nach unten.