Wir treffen auch die Schweizer von Gestern wieder. Die beiden haben inzwischen ihr Benzin bekommen, aber nur, weil sie gestern noch jemand gefunden hatten, der nach Botswana fährt und von dort Benzin mitgebracht hatte. Die Einheimischen nennen den Wasserfall Mosi-oa-Tunya, also „donnernder Rauch“. Der Sprühnebel steigt bis zu 300 m hoch und ist noch in 30 km Entfernung zu sehen. Die Wassermassen des Zambesi stürzen sich auf einer Breite von 1708 m über eine 110 m abfallende Felswand. Damit sind die Viktoriafälle der breiteste einheitlich herabstürzende Wasserfall der Erde. Bei Hochwasser fließen bis zu 10.000 m³/s Wasser den Wasserfall hinunter, im Gegensatz zu den 170 m³/s während der Trockenzeit. Und wir haben leider Trockenzeit.

Unser Weg führt uns aber erstmal vom Livingstone-Monument weiter am Devil’s-Cateract, über Cateract-Island zu den Mainfalls. Auch den Rest unserer eigenen Reisegruppe treffen wir hier wieder, obwohl jeder den Tag für sich zur freien Verfügung hat. Es geht weiter zu den Horseshoe-Falls, wo uns nur noch ein kleines Rinnsal erwartet. Die nächsten Fälle, die Rainbow-Falls sind geradezu trocken. Hier gibt es weder Wasser noch Regenbögen, aber die über 100 Meter tiefe Schlucht hat natürlich auch was. Unser Weg führt uns die über 1,5 Kilometer lange Schlucht weiter Richtung Sambia bis zu Danger-Point - hier sind die Felsen besonders glatt - natürlich nur wenn Wasser da ist, aber man kann direkt bis zum Felsrand laufen. Gegenüber befinden sich die ebenfalls fast trockenen Armchair-Falls.

Nachdem es Mittag ist und wir schon den ganzen Getränkeshop leer gekauft haben, denn es ist affenheiß, beschließen wir dann doch noch nach Sambia auf die andere Seite der Fälle zu marschieren. Auf der Eisenbahnbrücke über den Zambesi, die den Grenzverlauf zwischen Zimbawe und Sambia markiert, gibt es einige Bungee-Jumper, die hier knapp 100 Meter in die Tiefe springen - Wahnsinn. Wir gehen Richtung Grenzübergang und berappen dort erstmal die 10 US$ für das Tagesvisum. Wir fragen kurzerhand einfach nach, ob wir bei der Einreise nach Zimbabwe nochmals 20 US$ Parkeintritt zahlen müssen - natürlich müssen wir nicht! Neben uns gibt es auch noch genügend Einheimische die die Grenze passieren wollen, bei denen aber ein simpler Stempel auf irgendeinen Schmierzettel völlig ausreicht, mit dem sie natürlich die ganze Zeit rumwedeln.